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Vollbad: das Spa für zu Hause

Draußen – ungemütlich. Temperaturen um den Gefrierpunkt, Wind. Außerdem wird es noch immer spät hell und früh dunkel. Echtes Depriwetter - jetzt wäre ein Stimmungsaufheller nicht schlecht. Vielleicht Tee mit Rum? Besser ein Vollbad!

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Ich schlich im Drogeriemarkt um das Regal mit den Badezusätzen herum, wie eine Katze um den heißen Brei. Was sollte ich nehmen? Etwas, das ordentlich schäumt? Ein Bad mit Naturextrakten, Salz aus dem Toten Meer oder doch lieber ganz normal? Und erst die Flaschengröße: Von riesig bis hin zum Tütchen, das für eine Wannenfüllung reicht, ist alles zu haben. Ich kaufte gleich mehrere Produkte ein, schließlich war der Winter ja noch lang!

Spas in aller Welt

Während ich also das Wasser munter in die Wanne fließen ließ und mich schon auf das Untertauchen in dem warmen Nass freute, schweiften meine Gedanken in die Ferne. Beim Untertauchen war ich kurz entsetzt – doch ziemlich heiß! Mein Badewasser duftete verführerisch und mir war, als benebelte es mir die Sinne: denn ich stellte mir vor, nicht in meiner Wanne, sondern in einer heißen Quelle auf Island zu sitzen. Heiße Quellen sind die älteste Form des Bades, Heilbades oder auch Spas. Auf Island, in Japan, Ungarn oder Italien. In allen Gegenden, in denen es Erdspalten gibt, durch die heißes Wasser nach oben dringt, baden Menschen darin – oder auch Affen. Diesem Wasser, das meist auch einen kräftigen Schwefelwasserstoff Geruch hat, wurde seit altersher heilende Wirkung nachgesagt. Das liegt wahrscheinlich weniger an dem Gestank als vielmehr an der Temperatur – solche Quellen können kochend heiß sein – als auch daran, dass in diesem Wasser auch andere Mineralien, vor allem Kieselsäuren, gelöst sind. Alle diese Salze haben eine positive Wirkung auf die Haut. Auf Island ist das wohl bekannteste Bad, die Blaue Lagune, eine von Menschenhand geschaffene Badelandschaft mit blauem Wasser, die als „Abfallprodukt“ eines geothermalen Kraftwerkes entstanden ist.

Heilende Wirkung von Bädern

Besonders bei schlecht heilenden Hautzuständen, wie das die Dermatologen so nennen, ganz besonders aber bei Neurodermitis, sind bestimmte Bäder heilend. Allen voran steht das Bad im Toten Meer, dessen Salzgehalt so hoch ist, dass man darin nicht untergeht. Auch die Nordsee wird häufig empfohlen, wenn es um die Linderung von Hautleiden, die häufig mit Atemwegserkrankungen zusammen hängen, geht. Aber Nordsee im Winter? Das wäre sicherlich nur mit Tee und einem ordentlichen Schuss Rum zu ertragen. Doch lieber Totes Meer? Wenn einem da nicht gerade die Granaten um die Ohren fliegen würden … . Glücklicherweise kann man das Salz auch in Tüten kaufen.

Ich sank noch etwas tiefer in die Wanne und erinnerte mich an die Heilbäder in Böhmen und am Plattensee – in Heviz, zum Beispiel. Ein riesiger See, in dem eine schöne Anlage steht, dort wirkten die Masseure, während die Badegäste – zum Teil mit Schwimmringen gesichert – im heilenden Nass herumplantschten. Dieses Nass wirkt nun gegen allerhand rheumatische Erkrankungen bis hin zu nervösen Beschwerden. Besonderer Inhaltsstoff dieses Wassers ist Radium. Radium! Radium ist radioaktiv, das Element mit der Atommasse 126 ist ein α-Strahler mit einer Halbwertszeit von 1600 Jahren. Radon Bäder waren zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts absolut angesagt und in Böhmen blühte um Karlsbad herum eine wahre Bäderkultur, zum Beispiel in St. Joachimstal, das heute eher verfallen wirkt.

Aromatherapie

Heute betrachten wir Radium als Heilmittel eher kritisch und viele natürlich vorkommende Quellen, würden unter der Strahlenschutzgesetzgebung als Sondermüll qualifiziert werden. Also vielleicht doch lieber ein „ungefährlicheres“ Badewasser wählen? Badezusätze wie Lavendel, Fichtennadel oder Rosmarin? Viele pflanzliche Duftstoffe haben nicht nur eine Wirkung als Duft, sondern können auch eine physiologische Wirkung entfalten. Diese wird gerne in der Aromatherapie genutzt. Beispiele sind: Eukalyptus, Lavendel, Kamille (https://www.pinkmelon.de/magazin/geheimnis-kosmetik/das-parfum-duft-und-emotion.html).

Plötzlich schrak ich aus meinen Tagträumen hoch! Was war das? Hatte ich Halluzinationen? Mein schwarzer Kater turnte auf dem Wannenrand und balancierte gerade auf dem Wasserhahn. Hinter mir schnurrte meine Perserkatze in mein Ohr und meine Weiße beschwerte sich lautstark. Lag das an meinem entspannenden Badezusatz aus Rotem Mohn und Cannabis? Wieso hatte sich die ganze Katzenmeute im Bad eingefunden? Dass mir jetzt nur nicht einer der Vierbeiner ins Wasser fallen würde! Vorsichtig erhob ich mich aus dem Wasser und scheuchte die Stubentiger vom Wannenrand.

Egal, welchen Badezusatz ich beim nächsten Mal wählen würde, die Badezimmertüre wäre auf jeden Fall geschlossen.

Foto: ©istockphoto.com/robcocquyt

Autor dieses Artikels:
Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu ist promovierte Chemikerin und Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Kosmetika. Sie bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der kosmetischen Industrie mit sowie vier Jahre freiberufliche Erfahrung in Shanghai, China.

Urheberrecht: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu. Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Artikel wurde verfasst am 8. Januar 2013
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

Dieser Artikel wurde seitdem 5129 mal gelesen.

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