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Bienenwachs – ein Rohstoff für: Stifte, Emulsionen, Cremes und mehr

Weihnachtszeit – Kerzenzeit, am liebsten die, die so lecker nach Honig riechen: Kerzen aus Bienenwachs. Doch Bienenwachs ist ein ganz besonderer Rohstoff, der nur für Kerzen allein eigentlich viel zu schade ist. Als Nebenprodukt bei der Honigerzeugung hat Bienenwachs fast genauso viele gute Eigenschaften wie Honig selber und findet auch in vielen Kosmetika Einsatz.

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Bienenwachs war lange vor der Entdeckung des Erdöls und von Paraffinwachsen einer der wenigen Rohstoffe zur Kerzenherstellung, mit denen sich neben Öllampen und Talglichtern, Licht erzeugen ließ. Bienenwachs ist aber aufgrund seiner Konsistenz, des Schmelzpunktes und seiner Zusammensetzung ein Rohstoff, der einen weiten Einsatzbereich hat: Von Schuhcreme über Kosmetika bis hin zu Lebensmitteln (E 901).

Ein Wachs, was ist das?

Wachse werden physikalisch charakterisiert durch eine gute Knetbarkeit bei Raumtemperatur.  Sie sind fest bist spröde, haben einen Schmelzbereich von über 40 °C, sind leicht polierbar und geben eine wachsig stumpfe Oberfläche, die wasserabweisend ist. Bienenwachs selber hat einen Schmelzbereich von 61-65°C, was daran liegt, dass es kein reiner Stoff ist, sondern ein Stoffgemisch.

Entstehung und Zusammensetzung

Die fleißigen Bienen bauen für die Lagerung des Honigs die Waben, für die sie das Wachs aus Drüsen an ihrem Hinterteil synthetisieren. Eine Bienenkolonie von 30.000 bis 70.000 Insekten ist nötig, um ca. 1 kg Wachs zu erhalten (und ca. 30 kg Honig). Für 1 kg Honig legen die Bienen im Schnitt 240.000 km zurück und besuchen 15 Millionen Blüten, von denen sie nicht nur Nektar und Pollen mitbringen, sondern auch das Grundmaterial für das Wachs. Dieses setzt sich weit überwiegend zusammen aus Estern (etwa 70%) von lang- und kurzkettigen Fettsäuen und –alkoholen (die Hauptkomponente ist Palmitinsäuremyricylester).
Und natürlich unterscheidet sich die Zusammensetzung je nach Art der besuchten Blüten und ist auch von europäischen und asiatischen Bienen etwas unterschiedlich.

Kosmetische Verwendung

Bienenwachs kann extrem gut Öle aufnehmen und ihnen Konsistenz verleihen, gleichzeitig hat es durch die freien Fettsäuren auch eine emulgierende Wirkung. Diese wurde schon im alten Rom bei der Formulierung der „Cold Cream“ genutzt, die auch Unguentum Leniens heißt, und in der Bienenwachs ein wichtiger Bestandteil ist:
Bienenwachs: 130 g
Mandelöl: 535 g
Rosenwasser: 330 g
Borax: 5 g
Natürlich ist Bienenwachs (INCI: Cara Alba, manchmal auch Cera Flava) ebenso unverzichtbarer Bestandteil von Stiftformulierungen. Kaum ein dekorativer Stift (Lippen, Augen, Concealer), der ohne dieses Wachs auskommt, von Lippenpflegestiften ganz zu schweigen. Weiterhin wird es gerne in Mascara verwendet und verbessert dort die Konsistenz und verleiht den Wimpern Volumen. (siehe: Die boom-explosion! Mascara).
Was wären Hautschutzcremes ohne Bienenwachs? Und Haarwachse? Sogar in manchen Naturkosmetika findet es Einsatz, was besonders interessant ist, da Bienenwachs als ein tierisches Produkt gilt (siehe: Naturkosmetik – eine grüne Revolution).

Alternativen zu Bienenwachs?

Natürlich wünschen sich kosmetische Produktentwickler Rohstoffe, die einheitlich und immer in gleich bleibender Qualität verfügbar sind. Bienenwachs ist ein Naturprodukt: Von der Witterung hängt es ab, ob es viel gibt oder wenig und auch davon, ob die Bienenvölker von Parasiten (in den letzten Jahren verstärkt die Varroamilbe) infiziert sind. Imker verwenden zum Teil Pestizide, um dieser Seuche Herr zu werden. Bienenwachs kommt daher nur hochaufgereinigt in den Handel. Doch auch die Vielzahl an Estern im Wachs sind für manche Anwendungen störend und so gibt es dann auch synthetisches Bienenwachs zu kaufen – für Kerzen wird das allerdings nicht verwendet.

Foto: ©istockphoto.com/PeJo29

Autor dieses Artikels:
Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu ist promovierte Chemikerin und Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Kosmetika. Sie bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der kosmetischen Industrie mit sowie vier Jahre freiberufliche Erfahrung in Shanghai, China.

Urheberrecht: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu. Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Artikel wurde verfasst am 24. Dezember 2013
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

Dieser Artikel wurde seitdem 3977 mal gelesen.

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