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Die neuen UV-Lacke: Gelnägel einfach zu Hause selber machen

Seit Anbeginn der Nagellack Entwicklung wird versucht, die auf Nitrocellulose basierten Lacke besser zu machen: noch haltbarer, noch glänzender. Gleichzeitig soll er aber leicht entfernbar sein, am besten mit herkömmlichen Nagellackentfernern. Und jetzt gibt es was, das kommt diesem Wunsch schon ganz nah!

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Vektor: ©iStock.com/Elena Kozlova

Ich hatte mal Gelnägel, die waren toll. Nicht so toll war, dass ich etwa alle 4 Wochen bei meiner Nageldesignerin einen Termin machen musste und für das Auffrischen richtig viel Geld hinblätterte. Ganz schrecklich war es dann, als ich sie mir in China entfernen ließ, weil die dortigen Produkte damals noch echt schlecht waren. Dann war wieder normaler Nagellack angesagt. Doch der Traum vom perfekten Nagel blieb, einem Lack, der auch Küchenarbeit, Gartenumgraben, Nägelkauen und alles was man so macht aushält.

Modellierte Nägel

Modellierte Nägel lässt frau sich am besten von einem Profi, einer Nageldesignerin machen. Man unterscheidet dabei zwei Sorten: Acrylnägel und Gelnägel (siehe auch: www.acrylnaegel.eu). Erstere werden kurz vor Anwendung von der Designerin aus einem Modellage-Pulver (Acrylpulver) und einer Aktivatorflüssigkeit (enthält Monomere) hergestellt und halten nach „Lufttrocknung“ bis zu 6 Wochen. Acrylnägel sind relativ inflexibel und werden am besten von einem Profi gemacht, der auch genau weiß, wie der Nagel modelliert werden muss. Auch im Gebrauch bietet sich Vorsicht an, um Verletzungen am Nagel zu vermeiden. Gelnägel sind flexibler, werden als fertiges Gel aufgetragen und unter UV-Bestrahlung gehärtet. Dabei sind mehrere Schichten nötig. Sie halten bis zu 4 Wochen. Bei beiden Nageltypen ist ein regelmäßiges Refill nötig, denn der Nagel unter dem Gel wächst ja weiter. Von Vorteil ist, dass sich damit echt tolle Nägel aufbauen und Irrsinnseffekte erzielen lassen, sowohl in Dicke, Länge und Farbe. Der Nachteil ist, dass man es  nicht zu Hause machen kann und es ist nicht wirklich preiswert.
Diesen Nachteilen versucht man nun mit den UV-Lacken für zu Hause zu begegnen. Und das klingt nach einer echten Innovation. (siehe auch: Das Patent – Innovation im Kosmetiktiegel)

Vergleich: Nagellack – UV-Lack

Das sind die Produkte für zu Hause: Sie sind in einem Fläschchen verpackt, dünnflüssig und lassen sich leicht mit einem Pinsel auf den Nagel auftragen. Frau braucht kein aufwendiges Gerät (im Prinzip) und es geht auch alleine und zwischendurch. Die Vorteile liegen also quasi auf der Hand (auf dem Nagel?).
Während wir Nagellacke ja eigentlich gut kennen (siehe auch: Nagellack – pleasure to go), ist uns der UV härtende Lack eher unbekannt. Am ehesten lässt er sich als flüssiger Gelnagel beschreiben. UV härtende Lacke werden z.B. bei dem 3D Druck, bei Echtheitszertifikaten (Hologrammen) oder in der Medizin verwendet. Während sich bei einem herkömmlichen Nagellack die Lackschicht durch Verdunstung des Lösungsmittels bildet, entsteht sie hier (wie beim Gelnagel) durch eine chemische Reaktion: die Fotopolymerisation.

©Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu

Abbildungen: Vergleich der „Filmbildung“ von UV-Lacken (oben) und normalen Nagellacken (unten)

Licht: ein ganz besonderer Stoff

Bei all der Innovation ist eines ganz wichtig: die Lampe. Bei handelsüblichen Produkten tritt die Polymerisation bei einer Leistung von 9 Watt oder weniger und in einem Wellenlängenbereich von 350 – 390 nm ein, das ist UVA (siehe auch: www.pinkmelon.de/beauty-lexikon/licht). Nach 60 bis 240 s ist damit die Polymerisation fertig, der Lack ist fest. Und das Tolle ist, man braucht keine UV-Lampe, eine LED tut es auch und ist sogar noch schneller! Welche Lichtquelle für den jeweiligen Lack geeignet  ist, sagt einem der Hersteller. Im industriellen Bereich, das nur am Rande, arbeitet man mit höherer Leistung und mit zum Teil deutlich kürzeren Wellenlängen. Aber das ist echt nichts für den Hausgebrauch.

Und wie geht der Lack nun wieder ab?

Alles paletti? Der Lack ist fest und hält und hält…. Doch irgendwann soll er wieder ab, eine andere Farbe drauf oder Pflege. Während Gel- oder Acrylnägel abgefeilt werden müssen, ist es hier (etwas) einfacher. UV-Lacke werden in der Regel mit einem Lösemittelgemisch auf Acetonbasis für 10-20 min eingeweicht und können dann vorsichtig abgepellt werden. Die neuen (nicht ganz so lange haltbaren) Strip-off Lacke kann man theoretisch ohne Vorbehandlung nach 7-10 Tagen abziehen. Theoretisch, denn hier ist eines ganz wichtig: die Vorbehandlung des Nagels. Sie ist ausschlaggebend für die spätere Ablösbarkeit des Lackes. Und zum Unterschied zu allen anderen Nagellack-Techniken ist es hier wichtig, den Nagel möglichst glatt und glänzend zu polieren, bevor man den Lack aufträgt.

Noch Fragen? Ganz viel steht z.B. in den aktuellen Testberichten anderer Pinkmelianerinnen unter dem tag „UV-Lack“

Vektor: ©iStock.com/Elena Kozlova
Abb.: ©Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu

Autor dieses Artikels:
Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu ist promovierte Chemikerin und Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Kosmetika. Sie bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der kosmetischen Industrie mit sowie sieben Jahre freiberufliche Erfahrung in Shanghai, China und Mülheim adR.

Urheberrecht: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu. Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Artikel wurde verfasst am 28. April 2015
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

Dieser Artikel wurde seitdem 4893 mal gelesen.

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