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Trendausblick Kosmetik 2019

Andere machen zum Ende des Jahres ja einen Rückblick. Ich versuche es hier mal mit einem Ausblick auf die kommenden Trends in der Kosmetik und habe dafür tief in meine Kristallkugel geschaut. ;-)

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©iStock.com/kzenon

Trendausblick allerdings ist kein Hexenwerk. Viele Dinge kann man aus den Geschehnissen der vergangenen Jahre extrapolieren und so relativ genaue Vorhersagen treffen. Auch beeinflussen sich Trends aus unterschiedlichen Bereichen. Ich sehe die wesentlichen Trends in drei Kategorien: Digitalisierung / Soziale Medien, Nachhaltigkeit und bei unserer Haut / Gesundheit. Doch lest selbst!

Digitalisierung und soziale Medien

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz wird als einer der digitalen Megatrends angesehen. Darunter verbergen sich selbstlernende Maschinen und sogenannte neuronale Netze. In der Kosmetik? Aber ja und dieser Trend ist schon da. In einigen Douglas Filialen in Deutschland kann man die Maschine der Firma „Skin made“, einem Zusammenschluss von Fraunhofer Institut und Dermatest, schon bestaunen. (1) Nach einer Hautanalyse mischt diese eine ganz individuell zusammengestellte Creme. (2) Wie gut dieser Trend bzw. dieses Konzept bei uns Verbraucherinnen ankommt, wird derzeit in Douglas Pro Stores in Hamburg, Frankfurt und Sindelfingen getestet.

Soziale Medien und der offline Markt

Die sozialen Medien greifen immer mehr in unser Leben ein. Es werden nicht nur Wahlen damit beeinflusst und mittels Cyberangriffen sensible Daten gestohlen. Es passieren auch positive Dinge. Influencer kennen wir ja schon und, dass ihre Marken den Drogeriemarkt erobern auch. Umgekehrt kann man nun sehen, dass auch wir Verwenderinnen online mit einbezogen werden und darüber abzustimmen, welche Produkte wir in den Regalen sehen wollen. (3)

Amazon Go

Klar, der online Riese kommt auch zu uns. Pläne dazu gibt es schon, Amazon Läden zu eröffnen. Erste stores auch. Es bieten sich übrigens locations an wie z.B. Pleite gegangene Kaufhäuser. Dort wird es dann auch ein unüberschaubares Angebot an Kosmetika geben. Und unsere Einkaufserlebnisse on- und offline werden verschmelzen. Und unser Bezahlgewohnheiten auch. (4)

Nachhaltigkeit und die Rückbesinnung auf das Wichtige

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Back to the roots

Selbstgemachtes erfreut sich zunehmend größerer Beliebtheit. Dabei kann man selber beeinflussen, was drin ist, wie es aussieht oder schmeckt. Selber backen oder einmachen. Die Traditionen unserer Urgroßmütter werden gerade wiederbelebt. Und wie wir Ressourcen schonend einmachen können ist eine Kunst (5), die gerade wieder erlernt wird. Dieser Trend wird sicherlich auch bei der Kosmetik nicht Halt machen. Erst Erfahrungsberichte gibt es hier: (6).

Weniger Verpackungsmüll

Gerne würden wir im Einzelhandel an der Frischetheke die Produkte in unsere selbst mitgebrachten Behältnisse einfüllen lassen. Die Hygienevorschriften (aus meiner Sicht eine Schutzbehauptung) lassen das derzeit allerdings nicht zu. Läden gibt es aber schon (7) und Kosmetikmarken, die zumindest einen Teil der Packmittel recyceln auch. (8) Klar ist, dass wir mit eigenen Packmitteln nicht die gleichen Haltbarkeitserwartungen an das Produkt haben können wie sonst. Aber ganz ehrlich, in der Apotheke funktioniert das seit Jahrhunderten.

Naturkosmetik

Muss ich dazu noch was sagen? Dieser Trend hält unvermindert an und wird sich in den kommen Jahren noch verstärken. Dass der Klimawandel real ist, hat der vergangene Sommer gezeigt. Umdenken wird zur Bürgerpflicht und Handeln auch. Die letzten Landtagswahlen mit den Sensationsergebnissen für die Grünen zeigen, dass Umweltschutz und Nachhaltigkeit Dinge sind, die wir Bürger endlich auch in der Politik umgesetzt sehen wollen. Aber Achtung: Im Bereich Naturkosmetik wird auch viel getrickst, nur Produkte mit Siegel sind echte Naturkosmetik. (9)

Gesundheit und die richtige Pflege

Illegales wird legal – Hanfprodukte erobern die Regale

DAS Produkt, welches alles aber vereint, ist der Hanf, Cannabis: vegan, Ressourcen schonend, vielseitig einsetzbar – wirksam. CBD Öl (ein Extrakt, der keine psychedelischen Effekte hervorruft) verkauft sich derzeit bei dm wie geschnitten Brot. Die Ankündigung von leafly im Internet hat sich offenbar schnell herumgesprochen. Das CBD Öl in meiner Filiale war ausverkauft. (10) Aber außer als Schmerzmittel werden immer mehr kosmetische Produkte mit Hanf angeboten: Hanföl oder Hanfduft sind dabei die gebräuchlichsten Inhaltsstoffe. Cannabis wird also das kommende Jahrzehnt bestimmen. Nicht nur, weil es wirkt, sondern auch, weil damit viel Geld zu verdienen ist.

Das Mikrobiom der Haut

Hier bin ich mir zu 1000% sicher, dass das die Kosmetik des kommenden Jahrzehnts prägen wird. Was das ist? Das Mikrobiom? Das sind sozusagen alle Mikroorganismen, die auf und in uns leben und einen wesentlichen Teil zu unserer Gesundheit beitragen. Unter dem „Human Microbiome Project“ hat das NIH vor mehr als 10 Jahren verschiedene Forschungsprojekte gefördert. (11) Wesentliche Ergebnisse sind, dass die bei uns im Darm lebenden Bakterien essentiell sind für unsere Gesundheit. Und wir beeinflussen sie mit unseren Ernährungsgewohnheiten! Es lassen sich viele Zivilisationskrankheiten mit der Zusammensetzung des Darmmikrobioms erklären. Auf der Haut ist es ganz ähnlich. Heute wissen wir, dass die Zusammensetzung der Bakterien auf der Haut anders ist bei Neurodermitis und Psoriasis. Wir haben erste Anhaltspunkte, wie Akne und Rosacea durch bestimmte Bakterienstämme ausgelöst werden. Und auch im Unterarm Bereich (Deos) sind sogenannte bakterielle „Stinker“ bekannt. Allerdings wissen wir wenig, wie wir mit unseren Pflegegewohnheiten das Mikrobiom der Haut beeinflussen. Eines aber schon: Übertriebene Hygiene gerade im Intimbereich schädigt die Flora der Scheide und in den USA hat die sogenannte Vagionse fast schon epidemische Ausmaße. (12)

Fazit

Wir werden anders einkaufen und vielleicht sogar unsere Verpackung dafür selber mitbringen. Mit Hilfe genauerer Analyse-Methoden werden wir Produkte auswählen, die unsere Haut optimaler pflegen können. Vielleicht werden wir aber auch welche weglassen, weil sie nicht gut sind. Es wird einige dramatische Veränderungen geben, nicht genau im nächsten Jahr, aber im kommenden Jahrzehnt bestimmt. Eine Gewinnergruppe ist für mich die der Kosmetikerinnen, da sie viele der angesprochenen Trends vereinen kann. Wer noch keine hat, wird vielleicht selber eine.

Referenzen

(1) Skin Made: Hautmessung
(2) Deskgram: Personalisierte Gesichtspflege
(3) Facebook: treaclemoon
(4) Computer Bild: Amazon Go
(5) Wikipedia: Einkochen
(6) Pinkmelon: Testberichte zu Naissance
(7) WAZ: Unverpackt-Laden in Essen
(8) Ringana
(9) Dejayu: Naturkosmetik
(10) Leafly: CBD Öl
(11) Wikipedia: Human Microbiome Project
(12) NCBI: Chemicals in Feminine Hygiene Products and Personal Lubricants

Foto: ©iStock.com/kzenon

Autor dieses Artikels:
Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu ist promovierte Chemikerin und Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Kosmetika. Sie bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der kosmetischen Industrie mit sowie sieben Jahre freiberufliche Erfahrung in Shanghai, China und Mülheim adR.

Urheberrecht: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu. Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Artikel wurde verfasst am 4. Dezember 2018
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

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