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Wie schädlich sind künstliche Fingernägel eigentlich?

Vor ungefähr 8 Jahren hatte ich es zuletzt gewagt: Ich ließ mir Gel-Nägel machen. Meine eigenen Nägel waren brüchig, wuchsen einfach nicht und wenn doch, dann splitterten sie gleich wieder.

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Trug ich Lack, splitterte auch der nach wenigen Tagen. Ich hatte große Mühe damit, meine Nägel gepflegt aussehen zu lassen. Da kam mir der Gedanke mit den Gel-Nägeln. Da meine eigenen Nägel sowieso schon kaputt sind, dürften die künstlichen Nägel gar nicht mehr viel verschlimmern, im Gegenteil, rein optisch gesehen, kann es doch nur besser werden.

So war es auch. Es sah schön und vor allem gleichmäßig aus, endlich waren alle Nägel gleich lang. Nur natürlich sah es irgendwie nicht aus. Zu der Zeit war es total modern, den Nägeln den typischen Frensh-Look zu verpassen. Weiße Spitze, eckig gefeilte Nägel. Ich tat mich schwer damit, mich an diese künstliche Optik zu gewöhnen. Irgendwann entstand ein dunkler Rand zwischen dem künstlichen Tip und meinem eigenen Nagel, den ich nicht mehr weg bekam. Jetzt sahen die künstlichen Nägel auch noch ungepflegt aus, da wusste ich: die Nägel müssen wieder ab!

Die unangenehme Prozedur des Entfernens hat meinen eigenen Nägeln natürlich ziemlich zugesetzt. Aber das wusste ich ja schon vorher. Dennoch, es hat ganz schön lange gedauert, bis sich die Nägel wieder erholt und zu ihrer alten „kaputten“ Form zurück gefunden haben. 😉

Bis ein Nagel sich komplett erneuert hat, vergeht bis zu einem Dreivierteljahr!

Oops, I did it again

Viele Jahre und noch mehr erfolglose Versuche meine Nägel mit Speziallacken zu kräftigen später, saß ich neulich wieder im Nagelstudio mit dem Traum von perfekt aussehenden Nägeln. „Die Technik sei inzwischen viel besser…“, wurde mir ins Gewissen geredet. Es gibt jetzt ja nicht mehr nur Acryl, sondern das angeblich viel weniger schädliche Gel. Auch sähen die Gel-Nägel viel natürlicher aus.

Ich muss sagen, das stimmt. Und es hängt natürlich auch davon ab welche Farbe und welche Länge man trägt.

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Gel vs. Acryl

Sind Gel-Nägel denn nun wirklich besser als Acryl-Nägel? Chemisch gesehen handelt es sich bei beiden Arten um Acryl. Es gibt tatsächlich nur einen Unterschied, und der liegt in der Anwendung.

Für Gel-Nägel wird zuerst der Nagel angeraut und mit einem acetonhaltigen Dehydrator entfettet. Danach werden Haftgel (Primer) und schichtweise Kunststoffgel aufgetragen und unter UV-Licht getrocknet. Mit Tips, künstlichen Nagelspitzen, können die eigenen Nägel dabei auch verlängert werden.

Für Acryl-Nägel werden ein Pulver und eine Flüssigkeit unmittelbar vor der Nagelmodellage angerührt. Durch diese Verbindung setzt der Härtungsprozess ein und die Nägel müssen sehr schnell bearbeitet werden. Hierfür ist keine UV-Dusche nötig.

Acryl-Nägel sollen härter sein als Gel-Nägel. Beide Varianten sehen heutzutage allerdings schon sehr viel natürlicher aus.

Nichtsdestotrotz bleibt es ein chemischer Prozess mit entsprechenden Säure-Anteilen, die in die Nägel eindringen und die meist sowieso schon dünnen Eigennägel angreifen können.

Aber auch die UV-Lampen stellen ein gewisses Risiko dar, da sie nicht zertifiziert sind und keiner weiß, mit welchem Spektrum sie strahlen. Die Haut kann geschädigt werden.

Wie werden Kunstnägel wieder entfernt?

Auch das Ablösen der Kunstnägel birgt Risiken. Das Ablösen im Acetonbad macht den eigenen Nagel porös und damit durchlässig für Keime. Entzündungen können die Folge sein. Die natürliche Schutzschicht ist reduziert und lässt somit äußere Reize wie Temperaturempfindlichkeit durchdringen. Auch das Entfernen von Gel-Nägeln durch einen Profi, der den Lack abfeilt und abfräst, bleibt nicht ohne Folgen: Die Hornschicht wird dünner, die Nagelplatte kann beschädigt werden, oder die Nägel wachsen verformt nach.

Welche Alternativen gibt es zu den herkömmlichen Gel-Nägeln?

Eine Alternative sind zum Beispiel Fiberglasnägel. Die kommen ohne schädliche „Lichtduschen“ aus und verstärken dünne bzw. reparieren gerissene Nägel. Als Grundierung dient Resin, ein Stoff, der auch in der Medizin zum Einsatz kommt. Der Naturnagel darunter bleibt gesund und der Lack kann problemlos abgelöst werden. Allerdings hat die Methode ihren Preis: Die Fiberglasmaniküre kostet mindestens 60,- Euro.

Gel- und Acryl-Nägel liegen zwischen 40,- und 50,- Euro je nach Studio.

Nail-Kit aus der Drogerie

Für einen kurzfristigen Nagel-Pimp eignen sich Nail-Kits zum selber aufkleben, die es mittlerweile in echt guter Qualität in den Drogerien zu kaufen gibt. Unsere Chefredakteurin Mel hat das auch schon für sich entdeckt und tatsächlich zu einem ihrer Lieblinge erkoren. Oder man bleibt einfach beim herkömmlichen Lackieren und findet, so wie unsere ehemalige Redakteurin Giules, in ihrem Redaktionsliebling, dem Lack-Trio von CND, eine gesündere Alternative zu Kunstnägeln, das mit einer Haftfestigkeit von knapp einer Woche doch auch schon ganz gut ist.

Nagellack-Trio von CND

Da meine neuen Gel-Nägel erst seit kurzem an meinen Fingerspitzen prangen, kann ich noch kein endgültiges Fazit abgeben. Bestimmt tun wir uns nichts Gutes, wenn wir versuchen uns mit lauter Chemie zu verschönern. Vielleicht bereue ich es schon bald wieder, vielleicht werde ich aber auch Dauergast im Nagelstudio. Die Optik meiner neuen Nägel begeistert mich aber schon sehr! Und meine Vorfreude auf den nächsten Studiobesuch kann ich nicht verheimlichen, denn ich habe eine ganz wunderbar sympathische und versierte „Nagel-Designerin“ gefunden, die mir sogar nach getaner Arbeit noch eine entspannende Handmassage gönnte. Das nenne ich Kundenbindung! 😉

© Evy

Dieser Artikel wurde verfasst am 19. April 2017
von in der Kategorie Artikel

Dieser Artikel wurde seitdem 7193 mal gelesen.

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