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Do it your way – so richtig bunte Haare

Im Drogeriemarkt fiel mir der Aufsteller mit den vielen bunten Haarfarben auf. Daran konnte ich unmöglich vorbei gehen. Ich musste einen Blick auf die Packungstexte werfen und probierte auch gleich ein Farbspray aus. Mit einem sogenannten washout Shampoo verließ ich dann den Laden wieder.

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Frau mit pinken Haaren (©iStock.com/iconogenic)

Als wir vor drei Jahren aus unserem Australienurlaub zurück kamen, stelle ich meine Friseurin vor eine Herausforderung. Ich wollte pinke Haare, nicht so knallig, sondern eher dezent, aber pink. Das hatte ich in down-under häufiger gesehen und es gefiel mir. Meine Friseurin war sehr zurückhaltend, die Farbe wäre schwierig und würde nicht gut halten. Auch gäbe es die Haarfarbe so nicht, sie müsste sie mischen…. Kurz, sie riet mir zu ein paar knalligen Strähnchen. Und die lasse ich mir seitdem regelmäßig machen. Ich sei die einzige in Mülheim, verriet sie mir dann irgendwann.

Jetzt wird’s bunt

Nicht mehr! Denn seit der große französische Kosmetikhersteller diese Haarfarben herausgebracht hat, wird versucht den vermeintlichen Nachteil der kurzen Haltbarkeit in einen Trend zu verwandeln. Alle 2 Wochen eine neue Haarfarbe, oder gleich alle Farben ausprobieren und bei Nichtgefallen am nächsten Tag wieder ausspülen.

Wieso nicht ich?

Ich schaute mir also die Webseite des Herstellers (1) an und fragte mich: Wieso kommt das jetzt erst? Und wieso bin ich zwar Avantgarde, aber nicht die Promoterin eines Trends? Die Antwort ist einfach: L’Oréal hat konsequent auf sogenannte „Influencer“ gesetzt, die mit ihren sehr eigenen Styles auf unterschiedlichen Internetkanälen unterwegs sind. Diese durften offenbar vorab die Produkte testen und sind auf dieser Webseite auch abgebildet und natürlich auf der Umverpackung der Produkte selber. Als Kolumnistin bei Pinkmelon habe ich nicht die Reichweite wie eine Youtuberin oder Instagrammerin. 🙁

Packung von L'Oréal Colorista

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… und noch was ist anders

Der Hersteller setzt außer auf Promotion über Internet offenbar auf nur einen Vertriebsweg: den Drogeriemarkt. Und zwar nicht irgendeinen beliebigen, sondern nur den einen mit den zwei Buchstaben. Damit generieren sie natürlich auch für den Händler einen Nutzen, wenn ein Trendprodukt nur bei ihm zu erhalten ist. Und das ist auch wieder nicht so neu, denn sie haben es bei NYX Kosmetik auch schon gemacht (siehe auch: Frau Yu besucht die Beauty-Messe Düsseldorf). Und damit wird ein ganz anderer Trend bedient: Strategische Partnerschaften. Denn ein weiterer Hersteller solcher Haarfarben setzt ab Mai 2017 auf einen anderen Drogeriemarkt (der mit dem Pferd im Logo).

Verbraucherorientiert?

Diese Haarfarben sind sehr auf die jungen Verwender zugeschnitten, die mit 7,95 EURO für ihren Look natürlich deutlich weniger ausgeben als ich für meine pinken Strähnen beim Friseur. Weil dann aber auch die Beratung fehlt, sind auf der Herstellerwebseite etliche Tutorials, wie die Produkte zu verwenden, welche Styles möglich sind und natürlich viele Hinweise über den sachgemäßen Gebrauch. Denn Haarfarben sind Chemie, auch wenn sie sich leicht wieder auswaschen lassen (siehe auch: Schöne bunte Welt der Haarfarben) .

Satisfaction guaranteed?

Mein washout Produkt ist für mich ohne weitere Vorarbeiten zu benutzen, denn meine Haare sind blondiert. Ein „Problem“ ist, dass die Produkte bei dunklen und nicht vorbehandelten Haaren schlecht aufs Haar aufziehen und damit der Effekt nicht zu sehen ist. Dafür gibt es dann die Bleach-Kits (siehe auch: Was beim Blondieren mit dem Haar passiert).

Nach dem morgendlichen Duschen habe ich meine feuchten Haare mit dem Produkt behandelt. Dafür habe ich drei Mal die abgebildete Menge auf meinen kurzen Haaren verteilt.

Swatch der Farbe von L'Oréal Colorista

Die Einwirkdauer habe ich auf über deutlich 30 Minuten verlängert. Und das Ergebnis ist trotzdem nicht wirklich zufriedenstellend. Ein leichter rosa Stich ist da, aber bei Weitem kein Wow-Effekt.

Mein Vorher-Nachher-Vergleich zeigt auch fast keinen Unterschied.

Haare vor/nach der Anwendung von L'Oréal Colorista

Naja Frau Yu hat sich (mal wieder) nicht 100%ig an die Anwendungsempfehlung gehalten. Dafür sollte nämlich erst das Haar gewaschen UND getrocknet werden, bevor man loslegen kann. Und, mit so schrottigen Ergebnissen werde ich nie ein Influencer. Und ganz ehrlich: Über 30 Minuten Aufwand für etwas was hinterher nicht zu sehen ist und übermorgen schon wieder rausgewaschen ist? Wie hieß der Spruch noch mal? Weil ich es mir wert bin … ich lass das lieber.

Ob nun das Wettbewerbsprodukt mehr hält als der Marktführer verspricht? Das werdet Ihr in den nächsten Wochen sicherlich herausfinden. Auf Eure Testberichte bin ich schon sehr gespannt.

(1) https://lounge.loreal-paris.de/colovista/

# Wer übrigens die Verpackung genau angesehen hat, wird bemerkt haben, dass L’Oréal mittlerweile den Produktnamen geändert hat (ändern musste)

Foto (ganz oben): ©iStock.com/iconogenic
Weitere Fotos: ©Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu

Autor dieses Artikels:
Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu ist promovierte Chemikerin und Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Kosmetika. Sie bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der kosmetischen Industrie mit sowie sieben Jahre freiberufliche Erfahrung in Shanghai, China und Mülheim adR.

Urheberrecht: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu. Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Artikel wurde verfasst am 2. Mai 2017
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

Dieser Artikel wurde seitdem 2477 mal gelesen.

Eine Antwort zu “Do it your way – so richtig bunte Haare”

  1. Ghita_Yu

    https://www.youtube.com/watch?v=eohL4UmXLL0
    das möchte ich Euch nicht vorenthalten, habe ich nämlich gerade erst gefunden #influencer #pinkhair

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