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Foren, Hype, Trends, Klicks und seriöse Recherche

Vier volle Jahre „Geheimnis Kosmetik“, die 100ste Kolumne ist gerade vor 2 Wochen online gegangen und die Themen werden nicht weniger. Schwerpunkte dieses Interviews sind: Was sagen die User? Wie finden wir interessante Themen und was macht Pinkmelon und unsere Kolumne eigentlich glaubwürdig?

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©iStock.com/BrianAJackson

Melanie: 100! Tatää!

Ghita: Bevor Du fragst: Nein, ich hätte mir damals nicht vorstellen können, dass es tatsächlich mal 100 Beiträge werden.

M: Dabei haben wir die Sommer-Interviews noch nicht mal mitgezählt.

G: Dann wären wir bei 105.

M: Hast Du überhaupt noch Themen?

G: Ja, ohne Ende. Wichtig ist dabei, dass unsere Leser die Themen auch wichtig und interessant finden.

M: Da hat sich in der Medienlandschaft in den letzten Jahren viel verändert.

G: Wie wahr! Informationen werden immer schneller und leider auch immer weniger überprüft durch die Welt geschickt. Der Leser oder wie sagt man im modernen Medienzeitalter – user? – muss selber entscheiden, wie er/sie diese Info bewertet. Wie soll das gehen, wenn man kein Fachmann ist?

M: Durch die Community.

G: Sicher, die ist sehr hilfreich, gerade für Testberichte von PinkmelianerInnen. Aber nicht alles lässt sich testen. Dann kommt die Frage, wem glauben wir? Die Medien z.B. erleben im Moment selber eine große Glaubenskrise, die, wie sie selber sagen auch an der eigenen Art der Berichterstattung  in der Vergangenheit liegt: zu viel Hype und zu wenig Substanz. Aber solide Recherche kostet Geld und Zeit.

M: Mit anderen Worten, entweder schnell oder gründlich!

G: Genau! Wir haben das in unserer „Pinkmelon Leserumfrage 2015“ in diesem Frühjahr ja auch abgefragt: „Wenn über Kosmetik berichtet wird, wem glaubst Du am meisten?“

M: Die Antwort ist sehr interessant: Hier:

8% unabhängigen Experten (z.B. Wissenschaftler, Arzt usw.)
2% staatlichen Institutionen (z.B. Verbraucherschutzministerium, BfR)
0% Kosmetikherstellern
16% Familie/Freunden
7% Empfehlungen über soziale Netzwerke
36% unabhängigen Testern (z.B. bei Pinkmelon)
13% organisierten Testinstituten (z.B. ÖKO-TEST, Stiftung Warentest)
17% niemandem, denn ich bilde mir meine eigene Meinung

G: Ich lese das so, dass insgesamt eine große Verunsicherung vorhanden ist und man eigentlich nur Familie, Freunden oder aber Testberichten von Gleichgesinnten eine ehrliche Aussage zutraut. Bei allen anderen wird wohl der Eigennutz höher bewertet und das macht auch nicht vor Testinstituten und unabhängigen Experten halt.

M: Du bist doch auch so was wie eine unabhängige Expertin!

G: Treffer! Ich bin weder an eine Firmenphilosophie gebunden, noch an Corporate Regulations, muss keine Umsatzzahlen bringen wie eine Zeitschrift und muss somit keine weltanschaulichen Ansichten bedienen. Ich kann in der Tat ganz in Ruhe formulieren, die Fakten darstellen und das auch mal frech, überspitzt oder böse. Es kommt dann kein Chef und meckert.

M: Du kriegst aber schon mal kritische Kommentare!

G: Und nicht nur das! Gerade in den letzten Wochen haben mich unterschiedliche Personen persönlich kontaktiert und meine Kolumne mit den Worten bewertet: „… endlich sagt mal jemand, was wirklich Sache ist!“ Oder: „…Sie haben ja echt Ahnung!“

M: …aber der „Totale Schutz“ ist nicht gut angekommen…

G: Über den Kommentar habe ich länger nachgedacht und am Ende meiner Überlegungen habe ich ihn als Kompliment gewertet. Denn: An dem Lichtschutzfilter Artikel habe ich wahnsinnig lange gearbeitet, um die verschiedenen Infos zusammen zu tragen. Ich war tagelang in Patentdatenbanken unterwegs, habe Vorlesungsskripte gewälzt, online in Büchern gesucht und dann noch bei den Herstellern die Webseiten nach Informationen geflöht. Dann habe ich diese Informationen nicht nur textlich, sondern auch grafisch umgesetzt. Und das Herzstück des Artikels ist die Darstellung der UV-Absortionskurven verschiedener gängiger UV-Filter. Die ist im Moment im Netz einzigartig.
Und zurück  zum Kommentar: Weil am Artikel inhaltlich nichts auszusetzen ist, hat er den Obertitel gewählt, um herumzukritteln. Das ist doch auch ein Kompliment, oder? 😉

M: …andere sagen zu Deiner Kolumne „…empfinde ich ehrlich gesagt als wären es gesammelte Werke aus dem Internet…viel bla bla …“

G: Das kränkt mich ein wenig, denn ich schreibe nicht ab. Natürlich recherchiere ich, aber zu sagen, es würde jetzt alles gleich klingen, nein….damit bin ich nicht einverstanden. Das ist ja fast so, als hätte jemand die 26 Buchstaben des Alphabetes patentiert und alles was daraus zusammengesetzt wird, ist dann eben nicht neu….

M: 30% Deiner Leserinnen finden die Kolumne zu technisch.

G: Ja, das ist sie schon mal. Nicht immer, aber ab und zu, möglicherweise zu 30%. 😉

M: Du kannst aber auch sehr persönlich schreiben, wie z.B. in dem Bericht über den Besuch bei Deiner Kosmetikerin.

G: Na klar, das geht aber eben nicht zu jedem Thema, leider. Dennoch ist das Technische / Chemische essentiell, denn 17% unserer Community bilden sich ihre Meinung über Kosmetik selber. Dafür ist dieser Hintergrund wichtig. Wichtig wäre mir an dieser Stelle auch, ist er verständlich dargestellt?

M: Also mehr Feedback von Deinen LeserInnen?

G: Unbedingt!

M: Wir lancieren ja regelmäßig Forendiskussionen…

G: Letztes Jahr z.B. zum Thema Zähneputzen.

M: Und gerade aktuell zum Thema: „Wo kauft ihr außerhalb von Drogerie-/Supermarkt ein?“. Was passiert mit den Inhalten?

G: Ich möchte natürlich meine Artikel auch persönlicher und aktueller gestalten. Ein Baustein dafür, sind die Forenthreads. Da finde ich – hoffentlich – Erlebnisse, Einstellungen oder Hinweise, an denen ich einen (trockenen, technischen) Sachverhalt aufziehen kann. Das ist dann natürlich viel persönlicher und nachvollziehbarer.

M: Was ist mit aktuellen Trends?

G: Ach, da finden wir uns bei dem eingangs erwähnten Dilemma wieder: schnell versus gründlich! Nur weil irgendetwas gerade viel geklickt wird, heißt es nicht, dass es a) gut oder b) wichtig oder gar c) richtig ist. Geschweige denn schon ein Trend. Ich war im April auf einem Round Table Gespräch für Journalisten eingeladen und die Referentin hat dieses Phänomen gut beschrieben: In der digitalen Welt der Foren und sozialen Netzwerke wird immer mehr über Bilder kommuniziert und jeder einzelne versucht sich irgendwie von der Masse abzuheben. Klicks geben eine Art Selbstbestätigung. Die Methoden dafür werden immer drastischer: „Body Modifikation“ ist eines der Schlagwörter dafür. Für mich ist das schon jenseits der Kosmetik.

M: Naja, es geht ja auch weniger drastisch… mit „no poo“ z.B.

G: Und Ihr könnt sicher sein, dass ich das Thema behandeln werde, aber nicht in einer Kolumne nur dafür alleine. Die Reinigungsbürsten habe ich ja auch in einen anderen Kontext gestellt.
Aber, Melanie, wir müssen auch bei Dir noch ein bisschen Nabelschau betreiben!

M: Wie meinst Du das?

G: Na, als erstes mal den Facelift von Pinkmelon.

M: …das war total nötig. Wir sind erwachsener geworden.

G: Und seriöser, was als „Test Community“ sehr schön ist. Allerdings vermisse ich die Pinkmelli.

M: Ach, komm, nicht wirklich, oder? „Geheimnis Kosmetik“ hat doch jetzt außerdem auch eine sehr schöne Schaltfläche bekommen! Und Du willst doch nicht sagen, dass der Creme-Tiegel irgendwie toll war…

G: Klar ist das neue „Geheimnis Kosmetik“-Logo schöner. Dabei kommen die meisten LeserInnen gar nicht über die Startseite zu uns…

M: …sondern über eine Recherche, die sie entweder zu den Testberichten führt oder…

G: …ins Beauty Lexikon! Ich war total platt, als ich gesehen habe, wie häufig die Liste der Parfüminhaltsstoffe angeklickt wird und wie vergleichsweise wenig meine Kolumne dazu.

M: Wir verlinken die Stichworte jetzt mehr mit Deinen Artikeln.

G: Und gliedern einen Teil der Technik dorthin aus. Und neue Stichworte kommen auch dazu!

M: …und die nächsten 100 Artikel schreibst Du fürs Lexikon?

G: Ganz bestimmt nicht ;-))!

M: Ich hör schon, es geht erst mal weiter!

G: Na klar. Auf die nächsten 100?

M: Aber unbedingt! Ich bin schon sehr gespannt, wie Du dann Hypes, Trends und Wissenschaft persönlich und technisch unter einen Hut bringst.

Foto: ©iStock.com/BrianAJackson

Dieser Artikel wurde verfasst am 21. Juli 2015
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

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