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Glänzend schönes Haar

Langes, schönes vor allem aber glänzendes Haar - oder sollte ich lieber sagen schimmernd wie Seide? - solch Haar wünschen sich die meisten Frauen. Denn glänzendes Haar signalisiert Vitalität und macht ausgesprochen sexy – Männer wie Frauen, übrigens. Doch wie bekommt man schönes glänzendes Haar, wenn man hier coloriert, dort wäscht, da lange in der Sonne war?

Es gibt etliche Tipps der Kategorie Hausmittel, nicht nur für glänzendes Haar, sondern Probleme aller Art. Für den Haarglanz werden nach der Wäsche als Spülung empfohlen: Essig, Zitronensaft, Bier oder grüner Tee. Früher, in Zeiten in denen nur ein Mal wöchentlich gebadet wurde, hat frau es mit 100 Bürstenstrichen versucht. Doch was ist heute zeitgemäß?

Haarstruktur

Doch zunächst ein Blick aufs Haar selbst: das ist nicht irgendein „Faden“, sondern strukturiert aufgebaut. Es besteht aus drei Schichten: Cuticula, Cortex und Medulla, siehe Abb 1. Die Medulla ist das Mark, der Cortex ist faserig aufgebaut und die äußere Schicht, die Cuticula liegt schuppig um das Ganze herum. Ihre Struktur ist dafür verantwortlich, ob das Haar glänzt oder auch nicht: Liegt sie fest an, glänzt das Haar, steht sie ab wie bei einem Tannenzapfen, ist es dahin mit dem Glanz. Eigentlich ganz einfach.

Glanz – was ist das und kann man es messen?

Der Glanz selber ist schon nicht ganz so einfach zu beschreiben, denn er ist abhängig vom Licht, dem Einfallswinkel und der Struktur der Oberfläche, auf die das Licht trifft. Spiegelglanz kennen wir alle, das ist die Totalreflektion des einfallenden Lichtes. Wird das Licht nur teilweise gestreut oder diffus reflektiert, verringert sich der Glanz. Das ist bei den meisten organischen Oberflächen so. Für die Glanzmessung bei Haaren werden sogenannte Lichtboxen verwendet, in denen die Haarsträhnen auf einem Prüfkörper fixiert werden, das Licht fällt in einem definierten Winkel aufs Haar. Der reflektierte Anteil wird gemessen oder einfach von einem Prüfer betrachtet, siehe Abb 2. Denn Glanz, das sehen auch die Laien mit ungeübtem Auge, sprich wir.

Und wie kommt der Glanz ins Haar?

Eigentlich müsste die Frage anders herum gestellt werden: Wie schaffen wir es eigentlich, den natürlichen Glanz unserer Haare zu verringern? Gut, da ist zunächst der Staub und Dreck, der so in der Luft herum fliegt. Setzt er sich auf die Oberfläche des Haares, wird das Licht nicht mehr so stark reflektiert: Das Haar glänzt weniger. Heißt aber umgekehrt auch: Waschen ist eine gute Maßnahme, um Glanz ins Haar zu bekommen. …ordentlich Schaum, bitte. Weiterhin ist es natürlich so, dass wenn man weitere Substanzen aufs Haar bringt, diese den Glanz vermindern können. Das ist also im Bereich Styling häufig der Fall und betrifft Haarsprays, Schäume, Gele und so weiter. Diese sind aber alles reversible Maßnahmen, heißt sie können rückgängig gemacht werden. Schwieriger ist es, wenn man mit Chemie ans Haar geht und damit die äußerste Schicht aufraut. Leider ist das bei allen gängigen Haarveränderungen so: Coloration, Färben oder Dauerwelle. Auch die der Strandurlaub mit starker Sonneneinstrahlung kann zum Aufrauen der Cuticula führen. Und natürlich kann man auch noch mechanisch nachhelfen durch toupieren, heiß föhnen oder insgesamt brutalem Umgang mit dem Haar. Und eines ist sicher: Hat man sein Haar erst mal geschädigt, kriegt man es nicht mehr in den „Originalzustand“.

Hausmittel oder Salonprodukte?

Es gibt eine eingeschworene Fangemeinde, die felsenfest von Klettenwurzelhaaröl überzeugt ist. Das Öl bringt Glanz, erleichtert das Kämmen und pflegt. Öliges Haar ist jedoch nicht jederfraus Sache. In den Drogerien und Supermärkten stehen regalweise Mittel für Glanz und Pflege, ebenso kann frau sich beim Friseur mit nicht ganz billigen Salon-Produkten ausrüsten lassen. Diese Mittel für Glanz und Pflege basieren in der Regel auch auf Ölen, aber leicht verdampfbaren Silikonölen, die sich nach dem Auftragen wieder verflüchtigen und so das Haar nicht beschweren. Wer das nicht will, nimmt Essig oder Zitronensaft als Spülung, denn, durch den sauren pH Wert sorgen sie dafür, dass sich abstehende Schüppchen der Cuticula wieder besser anlegen und damit verbessert sich auch der Glanz. In wieweit Bier und Tees nun echte Glanzverbesserer sind, muss jede selber ausprobieren, schaden tuen sie jedenfalls nicht, solange man das Haar erst richtig kämmt, wenn‘s trocken ist…. Und dann kann man natürlich noch von Innen helfen, denn die Vitamine des B-Komplexes (Folsäure, Pantothensäure und Biotin) sind gut für Haar und Nägel. Sie sind in Hefe enthalten und auch im Bier.

Foto: ©istockphoto.com/VALUA VITALITY
Abb.: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu

Autor dieses Artikels:
Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu ist promovierte Chemikerin und Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Kosmetika. Sie bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der kosmetischen Industrie mit sowie vier Jahre freiberufliche Erfahrung in Shanghai, China.

Urheberrecht: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu. Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Artikel wurde verfasst am 17. September 2013
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

Dieser Artikel wurde seitdem 8506 mal gelesen.

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