Testbericht
Wella Pro Series Paris Glossy Shine Shampoo (LE)
Toller Duft und sehr ergiebig - leider ohne den versprochenen tollen Glanz-Effekt.
„Mit der Pro Series Paris Glossy Shine Kollektion stylen sie die Trendlooks der französischen Modemetropole ganz einfach nach und versorgen ihr Haar mit einer reichhaltigen Pflege.“ Ein Versprechen, bei dem ich schwach wurde. Das Glück war mir hold und ich durfte die Serie (bestehend aus Shampoo, Spülung und Haarspray) über einen Zeitraum von 2 Wochen testen. Hier soll es ausschließlich um das Shampoo gehen, was man im Handel für einen absolut bezahlbaren Preis von ca. 4,20€ erwerben kann.
Die rote 23cm große Flasche aus Kunststoff hat einen stolzen Inhalt von 500ml. Damit kommt man, auch bei täglicher Haarwäsche, einige Zeit gut hin. Wer das Produkt nicht ständig benutzen möchte, kann es bis zu 12 Monate nach dem Öffnen verwenden. Das Design ist limitiert, so auch die Kollektion. Es soll nostalgisch wirken, was meiner Meinung nach nur bedingt geglückt ist – ich stelle mir beim Stichwort Nostalgie schlicht und ergreifend etwas anderes „älteres“ vor. Dennoch sehr hübsch gemacht und für einen Frankreich-Fan das absolute „Haben-Muss“. Der Schriftzug „Paris Glossy Shine“ wird durch das verschwommene Bild des illuminierten Eiffelturms unterstützt. Daneben eine französische Mademoiselle mit einem Kleid im Stil der 50er/60er Jahre, die mich mit etwas Phantasie und insbesondere durch die Frisur an Audrey Hepburn erinnert. Apropos Frisur: Wella bietet viele Anregungen auf der Homepage. Passend zu dieser limitierten Reihe, wurde eine Abwandlung vom klassischen Chignon in der Wella Academy vorgestellt. Zu sehen hier: http://www.youtube.com/watch?v=FQrytZ7S_Go&list=PL9615CEDE3EDC41D6&index=0&feature=plcp
Da meine Haare nicht so lang sind wie die des hübschen Wella-Models, muss ich hier leider passen. Auch nach mehreren Versuchen und mit Hilfe wollte es nicht klappen und sah eher nach gewollt und nicht gekonnt aus.
Auf der Rückseite werden die Vorteile des Shampoos nochmals hervorgehoben, außerdem findet man die Anwendungshinweise und wichtige Infos wie z.Bsp. Inhaltsstoffe (siehe Bild). Nun, dies sind die „Pro Series“: Stylisten und Experten sollen an diesen Produkten getüftelt haben. Als Konsument hat man dadurch auch eine gewisse Vorstellung, in meinem Fall wäre das eine gute Alternative zu teuren Friseurprodukten mit genau dem Finish, für das so offensichtlich geworben wird. „Für einen anspruchsvollen Look voller Glanz“ – Das klingt doch super, das nehme ich! Geeignet ist das Shampoo für jeden Haartyp. Meine Haare sind nicht von Natur aus glatt. Ich habe leichte Naturlocken, die meist glatt geföhnt werden. Kommt jedoch etwas Feuchtigkeit dazu, sehe ich sehr schnell aus wie das berühmte aufgeplatzte Sofakissen und Frizz lässt grüßen. Etwas beheben kann man das (u.a.) durch Produkte mit Silikon. Die Wella Paris Glossy Shine Serie enthält einige davon… Wirklich begeistert bin ich daher nicht, da ich seit Jahren auf selbige verzichten und/oder nur noch gezielt einsetzen möchte (z.Bsp. als Spitzenpflege). Wer sich nicht daran stört, muss die INCI nicht genauer studieren.
Zum Waschen benutzt man eine kleine Portion, verteilt sie auf dem feuchten Haar und massiert alles ein, bis es schäumt – und das tut es ganz ordentlich. Wie wir mittlerweile wissen, ist dies kein Qualitätsmerkmal, dennoch finde ich den feinen Schaum angenehm, er gibt mir ein gutes reines Gefühl. Danach wird alles ausgespült. Eine Dosierangabe sucht man auf der Flasche vergebens, also habe ich mich mit einer haselnussgroßen Menge pro Durchgang begnügt. (Als Orientierung: ich habe mittellanges Haar, etwa bis zu den Achseln.) Gewaschen wird bei mir immer 2x, dabei war die Reinigungswirkung vollkommen in Ordnung. Wer sich täglich die Haare wäscht, wird auch mit einem „Spülgang“ 😉 auskommen. Während der Testphase der Glossy-Reihe sollten keine weiteren Produkte außer Shampoo, Spülung und Haarspray benutzt werden. Am Ende habe ich mich doch 1x darüber hinweggesetzt, um zu sehen, ob das Produkt eine Kur (vor allem Öl) gut auswaschen kann. Ja, das funktioniert, allerdings nur mit 2x waschen.
Die Konsistenz ist eher cremig, d.h. nicht zu flüssig und lässt sich daher sehr gut verteilen. Ein Dosieren funktioniert durch die kleine Öffnung im Klappdeckel tadellos. Letzterer schließt gut und sicher – man kann die angebrochene Flasche liegend lagern, ohne dass etwas ausläuft. Das Shampoo ist weiß mit einem kaum wahrnehmbaren perlmuttartigen Schimmer. Der Geruch ist schwierig zu beschreiben – es duftet nach Friseur, kann man sich etwas darunter vorstellen? Süß, minimal blumig und vor allem fruchtig (Apfel). Kurzum: Appetitlich. Jeden Tag möchte ich diesen Duft aber nicht riechen müssen, da er intensiv und auch einige Zeit nach dem Waschen im Haar zu erschnuppern ist. Beim Ausspülen und dem anschließenden groben Entwirren fühlen sich meine Haare glatter und geschmeidig an, was ich auf die enthaltenen Silikone schiebe, die nun greifen, da ich sie lange Zeit nicht mehr benutzt habe. Die Kämmbarkeit im nassen und trockenen Haar ist deutlich besser, besonders durch die Kombination mit der passenden Spülung. Da ich aber weiß, welchen Stoffen ich dies zu verdanken habe, verfliegt meine Freude schnell.
Fazit:
Anbei ein Bild im Kunstlicht und ein Vorher/Nachher-Foto meiner Haare. Um ideale Bedingungen für letzteres zu schaffen, wählte ich sowohl „damals“ als auch heute einen sonnigen Tag. Die gleiche Tageszeit, der gleiche Ort und noch dazu die gleiche Frisur. Wie Sie sehen, sehen Sie… keinen großen Unterschied. Ob ich in den kommenden Wochen noch überrascht werde? Setzt der Effekt erst nach einer bestimmten Anzahl Wäschen ein, also eine Art Build-up? Das kann ich im Moment nicht sagen, da ich nach 2 Wochen, in denen ich das Produkt alle 2-3 Tage verwendet habe, beim besten Willen keine Veränderung erkennen kann.
Um ein noch besseres Fazit abgeben zu können, wurde meine Mutter für die Testphase eingespannt. Sie hat dünnes, schnell fettendes, graues Haar. Leider wirkt dies manchmal stumpf, daher bat ich sie, das Shampoo ebenfalls zu benutzen und ihr Urteil abzugeben. Es fällt ernüchternd aus: Ihre Haare fetten zügig nach und die Frisur ist rasch wieder platt. Die enthaltene Silikone sind vermutlich zu viel für ihr feines Haar. Auch sie konnte nach 2 Wochen keinen nennenswerten Unterschied, bezogen auf den Glanz, feststellen. Das Paris Glossy Shine Shampoo spendet Feuchtigkeit und verleiht dem Haar einen natürlichen Glanz – das können andere Hersteller mit weniger kritischen Inhaltsstoffen aber meiner Meinung nach ebenso gut. Ob die Haare hier wirklich gepflegt werden, wage ich also zu bezweifeln. Meine Kopfhaut (und auch die meiner Mutter) hat allerdings nicht reagiert, was ein gutes Zeichen ist. Weder mit Schuppen, noch mit Juckreiz oder roten Stellen, jedoch fiel mir bei den letzten Waschdurchgängen auf, dass deutlich mehr Haare im Abflusssieb landeten. Das kann viele Ursachen haben, vielleicht bin ich das berühmte individuelle Einzelergebnis, aber ich werde es weiterhin beobachten und im schlimmsten Fall das Shampoo wegen Unverträglichkeit absetzen.
Dieser Artikel wurde verfasst am 29. August 2012
von Schneeweiss in der Kategorie Shampoo
Dieser Artikel wurde seitdem 2219 mal gelesen.
Resümee dieses Testberichts
XXXXX | gute Schaumeigenschaften |
---|---|
XXXXO | gute Waschkraft |
XXXXO | lässt sich leicht wieder ausspülen |
XXXXO | gute Naßkämmbarkeit |
XXOOO | pflegt das Haar |
Gesamtwertung: 3,8 von 5,0
3 Antworten zu “Wella Pro Series Paris Glossy Shine Shampoo (LE)”
Hinterlasse eine Antwort
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar schreiben zu können.
Koleen
15. September 2012 um 15:27
Bin auch dabei das Shampoo zu testen und habe die Inhaltsstoffe mal auf Codececk überprüft…. Ist vermutlich keine wissenschaftlich fundierte Seite, aber könnte dein „ungutes Gefühl“ beim Shampoo und bei der letzten Haarwäsche erklären:
http://www.codecheck.info/product.search?q=DMDM+Hydantoin&OK=Suchen
http://www.codecheck.info/product.search?q=Methylchloroisothiazolinone&OK=Suchen
http://www.codecheck.info/product.search?q=Magnesium+Nitrate&OK=Suchen
LG
Meerschweinchen
09. Mai 2013 um 17:28
Sehr schöner Bericht. Sogar mit Vorher Nachher Fotos 🙂
Ich finde das Ausgangsmaterial-Foto sieht gesünder und weicher aus.
das daneben eher strohiger und das Kunstlichtfoto… es sieht ein bisschen aus wie „Plastikglanz“.
Ich denke wir wissen von welchem Stoff das rührt.
Aber von den Tensiden bin ich richtig geschockt!
Sodium Laureth Sulaft ist schon aggressiv genug, aber dann noch Sodium Lauryl Sulfat hinterher?! O.O Hat der Hersteller vergessen, dass es um Kopfhaut geht und nicht um Garagenböden oder verkrustete Grillgitter?
Und dann unten nochmal Ammonium Laureth Sulfat… *10km Kinnlade*
Das würde eventuell auch den Haarausfall erklären.
Und dann seh ich noch 4 schlimme Konservierungsstoffe.
Owei..
Einzig das Design ist sehr schön^^
Liebe Grüsse 🙂
Schneeweiss
09. Mai 2013 um 18:01
Danke für deinen lieben Kommentar, Meerschweinchen! Ich habe die Wella Produkte mittlerweile verschenkt, aus den im Bericht und von dir genannten Gründen. Das Wort „aggressiv“ trifft es schon sehr gut… die Produkte eignen sich zum Putzen vom Bad, aber nicht zum Waschen meiner Haare.