Testbericht
Schütteln, bis der Max Effekt kommt
Pinkmel im fiktiven Interview mit Mylanqolia über den Max Factor Max Effect Dip-In Eyeshadow Party Lime 06
Pinkmel: Du bist erneut unter die emsigen Tester gegangen. Diesmal war, soweit mir bekannt ist, ein Lidschatten eines deiner Versuchskaninchen. Welcher genau?
Mylanqolia: Ja, und ich muss gleich zu Anfang gestehen, dass es wie immer Spaß gemacht hat. Der Begriff Versuchskaninchen wird dem Produkt nicht ganz gerecht. Denn die Farbe erinnert eher an eine Limone. Wir haben es demnach eher mit einem Versuchsfrüchtchen zu tun. Genauer gesagt, mit dem Max Factor Max Effect Dip-In Eye Shadow mit der Bezeichnung Party Lime 06.
Pinkmel: Das klingt ja interessant. Warum eigentlich Dip-In Lidschatten?
Mylanqolia: Logischerweise handelt es sich hierbei nicht um die klassische Variante eines pepressten Puderlidschattens. Wie man unschwer erkennen kann, befindet sich in dem länglich, grünlichen Behältnis mit dem schwarzen Stil ein loser Puderlidschatten in einem golden schimmernden Hellgrünton. Die Verpackung ist zwar keineswegs spektakulär, wird aber ihrem Bestimmungszweck gerecht.
Pinkmel: Konntest du rein zufällig herausfinden, wieviel Puder sich genau darin befinden?
Mylanqolia: In dem Punkt muss ich leider passen. Auf dem Behälter sind zwar Informationen, wie der Hersteller und die Haltbarkeit, angegeben, doch eine gesonderte Grammzahl konnte ich beim besten Willen nicht entdecken.
Pinkmel: Schade. Doch erzähle uns mehr über die aufgedruckten Angaben!
Mylanqolia: Logischerweise sind die Informationen recht spärlich. Zum einen erfährt man ganz kurz, wer sich hinter Max Facor verbirgt. Für alle Unwissenden: Es sind Procter und Gamble UK, wobei ich einräumen muss, dass das Produkt selbst in Deutschland hergestellt wird. Zum anderen wird man nur 6 Monate etwas von dem Puderlidschatten haben, sobald man ihn geöffnet hat. Dazu muss ich anmerken, dass mich das recht beschränkte Verfallsdatum etwas stutzig macht. Bisher habe ich nur Lidschatten gehabt, die 1 oder 2 Jahre durchgehalten haben. Ob es an der Rezeptur liegt? Doch leider schweigt man sich komplett über die INCIs aus. Indessen wird man auf das Schütteln vor Gebrauch aufmerksam gemacht.
Pinkmel: Wie? Man muss den losen Puderlidschatten schütteln? Mir ist diese Methode nur von Liquid Linern bekannt, was auch Sinn macht. Schließlich tendiert die flüssige Linerflüssigkeit dazu, schneller zu verklumpen. Bringt denn das Schütteln etwas?
Mylanqolia: Korrekt. Schütteln, bis der Max Effekt kommt. Um ehrlich zu sein, ist mir kein Unterschied zwischen dem losen Puderlidschatten im geschüttelten oder ungeschütteltem Zustand aufgefallen. Das liegt mit aller Wahrscheinlichkeit daran, dass sich die Mischkugel nicht im Pudergefäß befindet, sondern in dem Griff. Ich betrachte es eher als ein Gimmick, das dem Thema Party in der Farbbezeichnung gerecht werden soll.
Pinkmel: Es mag spekulativ sein, doch so unrecht kannst du mit deiner Annahme auch nicht haben. Dennoch würde mich mehr der Inhalt bzw. die Pudersubstanz interessieren. Was kannst du uns dazu sagen?
Mylanqolia: Wie schon angemerkt, handelt es sich um ein golden schimmerndes Hellgrün mit mikroskopisch feinen Glitterpatikeln. Die Textur würde ich als weich, gleichmäßig verteilbar und verblendbar beschreiben. Allerding ist mir aufgefallen, dass sie leicht krümelt, insbesondere bei der Entnahme, was nicht gerade für den Schaumapplikator spricht. Insgesamt gesehen, stellt er für mich ein Manko dar, weil sich damit nur der Lidschatten auftragen, jedoch nicht verarbeiten lässt. Die hohe Kunst des Verblendens sollte man lieber den Fingern oder dem Pinsel überlassen.
Pinkmel: Es ist schon schade, dass der Applikator nicht überzeugen kann. Und wie steht es mit der Pigmentierung?
Mylanqolia: Ich würde sie als mittelmäßig beschreiben. Als ich sie zum ersten Mal auf meinem Handrücken aufgetragen hatte, war ich noch Feuer und Flamme, weil die Farbe kräftig und leuchtend war. Doch nach dem ersten Verblenden war die Farbintensität dahin. Auch auf einer neutralen Grundierung änderte sich dieser Zustand nicht. Am besten kommt das Hellgrün, so habe ich zumindest feststellen können, auf einer weißlichen Base zur Geltung. Das Gute dran ist, dass die Farbkraft weniger schnell abnimmt als im Zustand ohne Lidpäparierung. Denn ein weiteres Defizit kristallisiert sich in dem Kontext schnell heraus: das Verblassen der Farbe im Laufe des Tages. Dies hat mich wiederum sehr enttäuscht, denn für 6,99 € könnte man schon etwas mehr erwarten.
Pinkmel: Oh, das klingt ja durchwachsen. Dennoch habe ich bemerkt, dass dein aktuelles Augen-Make-up sehr farbsatt und leuchtend geworden ist. Wie passt denn das zu deinen bisherigen Aussagen?
Mylanqolia: Ups, damit hätte ich wohl meine Seriösität aufs Spiel gesetzte, was? Nein, ernsthaft, es liegt einfach daran, dass ich den Grünton nur partiell verblendet habe. Sonst hättest du das Resultat womöglich gar nicht zur Kenntnis genommen, weil es zu dezent ausgefallen wäre. Wäre ich keine kurzsichtige Brillenträgerin, würde ich unscheinbare Augen-Make-ups wahrscheinlich um einiges attraktiver finden. Denn es soll ja Menschen geben, die sich immer noch fragen, wer zu solchen „Knallfarben“ für einen Alltagslook greift. Nun, ich bin eine davon, weil mein Nasenbeschwerer einem schwarzen Loch gleich reichlich Farbe schluckt.
Pinkmel: Ich glaube dir, dass sich eine Brille nicht gerade vorteilhaft in Kombination mit einem schmuckloseren Augen-Make-up verhält. Allerdings gehe ich stark davon aus, dass man mit dem Grün auf jeden Fall auch auf einer Party punkten kann.
Mylanqolia: Natürlich ist dies ein partytauglicher Lidschatten, wenn man den klassischen Smokey Eyes-Look aufpeppen möchte. Hey, es ist Frühling! Wegen der Haltbarkeit muss man sich wenigstens nicht unnötig den Kopf zerbrechen. Mit einer Grundierung verrutscht und verläuft da gar nichts. Es sei denn, man gerät mitten in einen Monsunregen… Dann fällt wenigstens das Abschminken aus.
Pinkmel: Moment, das ist doch ein wunderbares Stichwort für meine nächste Frage. Gab es irgendwelche nennenswerte Vorkommnisse bei der Abschminkprozedur?
Mylanqolia: Ach, du meinst den Poltergeist, der in meinem Badezimmer herumspukt, und alle wichtigen Utensilien, die ich benötige, verschwinden lässt? Ok, ok, das war ein Scherz. Was den Lidschatten angeht, so konnte ich zweifelsohne keine plötzlich auftretenden Komplikationen feststellen. Im Gegenteil, er ließ sich binnen von Sekunden rückstandsfrei mit einem Augenmake-up Entferner Pad beseitigen.
Pinkmel: Jetzt bin ich aber neugierig, wie dein Gesamturteil, das du uns noch schuldest, ausfällt.
Mylanqolia: Der Max Factor Max Effect Dip-In Eyeshadow Party Lime 06 weist zwar trotz der kleinen Schönheitsfehler in bezug auf den Applikator und die Pigmentierung eine zufriedenstellende Leistung auf, doch für den Preis von 6,99 € würde ich etwas mehr „Max Effect“ erwarten. In meinen Augen ist er definitv kein Nachkaufprodukt, so dass ich nur eine eingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen kann. Sollte man noch nicht über ein Hellgrün in loser Puderform in seiner noch am Anfang stehenden Schminksammlung verfügen, lohnt sich sicherlich eine Anschaffung. Schließlich kann man damit wunderbar herumexperimentieren, wenn man sich mit Bedacht an bunte Lidschattennuancen herantasten möchte.
Dieser Artikel wurde verfasst am 30. April 2010
von Mylanqolia in der Kategorie Eyeshadow
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Resümee dieses Testberichts
XXOOO | leichte Verteilbarkeit |
---|---|
XXXXX | angenehmes Hautgefühl |
XXXOO | gute Farbabgabe |
XXXXO | gute Haftfestigkeit |
XXXXO | setzt sich nicht in der Lidfalte ab |
Gesamtwertung: 3,6 von 5,0
2 Antworten zu “Schütteln, bis der Max Effekt kommt”
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BioLiedschatten
04. Mai 2010 um 17:11
Ich mag diese neuartige Richtung, dieses tollen Testberichtes. Dein AMU ist mal wieder wunderschön, und gelungen. Aber, was habe ich für einen Schreck bekommen. Der dritte Swatch sieht aus wie ein Pilz 😉
Mylanqolia
04. Mai 2010 um 20:19
Meinst du Schimmelpilz? Na, so Unrecht hast du keineswegs mit dem witzigen Vergleich. Es sieht wirklich so aus, als würde das so etwas Ekliges auf meienr Hand wuchern. 🙂 Aber der Swatch auf der schwarzen Base beweist, dass die Farbabgabe des Lidschattens nicht überragend ist. Lieben Dank auch, dass dir der (Schreib-)Stilbruch und as AMU gefallen.