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Sensible Haut: Hilft Hypoallergen?

Was ist sensible Haut? Empfindlich? Eine Vorstufe der Allergie? Ein Frühwarnsignal unseres Körpers? Eine Zivilisationskrankheit oder gar „nur“ eingebildet? Wer sensible Haut hat, hat andere Sorgen. Alles, oder so ziemlich alles wird als unangenehm empfunden: das kann das Sonnenlicht sein oder im schlimmsten Fall sogar Wasser. Also ist die Frage weniger was sensible Haut ist, sondern, wie man damit umgeht?

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Die Menschen mit sensibler Haut nehmen immer mehr zu, überwiegend in der sogenannten „zivilisierten“ Welt, hauptsächlich in den USA und Europa, aber auch in Asien Japan und China. Es sind meistens Frauen – fast doppelt so viele wie Männer, die angeben sensible Haut zu haben. Und sie sind meistens jung.

Wissenschaftler ratlos

In den vergangenen zehn Jahren gab es einen deutlichen Schub in der wissenschaftlichen Untersuchung sensibler Haut. Denn das Dilemma ist offensichtlich: Der Patient klagt, aber der Arzt kann nichts finden. Die objektiv messbaren Anzeichen für sensible Haut sind mehr als vage und so galt sensible Haut lange als eine „eingebildete Erkrankung“. Doch mit der Befragung großer Gruppen und detaillierteren Untersuchungen versucht man diesem Phänomen auf die Spur zu kommen.

Sensible Haut hat eine niedrigere Reizschwelle

Wenn also nun unterschiedliche Reize es der Haut schwer machen und sie reagiert – mit Brennen, Spannen, Jucken, Rötung oder Schuppung – dann spricht man von einer erniedrigten Reizschwelle. Das kann in nun fast jeder Situation auftreten: nach dem Baden oder Duschen, nach der Verwendung mancher Kosmetikprodukte, bei Aufregung oder Nervosität oder nach dem Genuss von Alkohol und / oder scharfem Essen. Weiterhin kann das Klima verantwortlich sein oder auch die Luftverschmutzung oder Stress. Kurz: Die Auslöser lauern überall.

Sind „Sensibelchen“ einfach nur dünnhäutiger?

Die Untersuchungen von Menschen mit sensibler Haut bringen vor allem eines zu Tage – sie lassen sich nicht über einen Kamm scheren. Man findet unter diesen Menschen zwar häufig welche mit Sommersprossen, heller Haut oder der Vorerkrankung eines Ekzems. Und weiterhin  haben viele Menschen mit sensibler Haut auch Neurodermitis, aber nicht jeder Neurodermitiker hat sensible Haut. Auch finden sich unter den „Sensibelchen“ viele, die sogenannte Milchsäure-Stinger sind, aber umgekehrt eben nicht. Viele haben trockene Haut – aber… ja, gleiche Geschichte. Die Wissenschaft ist im Moment so weit drei Typen zu unterscheiden: solche mit einer verminderten Funktion der Hautbarriere, solche mit einer entzündlichen Reaktion und solche die beides irgendwie haben. So richtig dingfest lässt sich damit allerdings auch noch keine Diagnose machen. Der einzige Befund, der sich statistisch signifikant belegen lässt, ist, dass die Haut von „Sensibelchen“ tatsächlich dünner ist.

Hilft Hypoallergen?

Wer bis hierhin aufmerksam gelesen hat, wird zu dem Schluss kommen: Bei so vielen Auslösern und so vielen unterschiedlichen Ausprägungsmerkmalen – da kann es doch nicht das EINE Mittel geben! Trotz der Vielzahl an Produkten für sensible Haut und hypoallergener Kosmetik, lässt sich das „richtige“ Produkt nur schwer finden. Hypoallergen beschreibt zudem nur eine Produktstrategie, bei der versucht wird, auf bestimmte Stoffgruppen zu verzichten. Das sind in der Regel bestimmte Parfüminhaltsstoffe und Konservierungsmittel.

Wer wirklich herausfinden will, was einem gut tut, sollte anders vorgehen: Gibt es ein Kosmetikum, das gut vertragen wird: behalten und Neues nur vorsichtig an anderer Stelle ausprobieren. Wenn allerdings andere Dinge der Auslöser für sensible Haut sind, kann es lange dauern diese dingfest zu machen, denn es kann vom Waschmittel bis über die Ernährung gehen, von Lebensführung hin bis zu Lebenseinstellung.

Wer ein schnelleres Ergebnis möchte, muss nicht gleich ins Kloster gehen, sondern verlängert einfach die Fastenzeit und verzichtet auf alle Genussmittel: Rotwein, Schokolade und Käse zum Beispiel. Sollte das nicht helfen, kann man immer noch das Gespräch mit dem Dermatologen oder Apotheker seines Vertrauens suchen.

Fotos: ©istockphoto.com/Ann_Mei

Autor dieses Artikels:
Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu ist promovierte Chemikerin und Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Kosmetika. Sie bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der kosmetischen Industrie mit sowie vier Jahre freiberufliche Erfahrung in Shanghai, China.

Urheberrecht: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu. Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Artikel wurde verfasst am 19. März 2013
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

Dieser Artikel wurde seitdem 3964 mal gelesen.

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