Kolumne
Schaurig schön? Halloween – Grusel-Make-up
Die Welt des Internets ist voller Ideen, wie ein echter Grusellook zur Halloween Party aussehen kann. Es ist nicht nur die Stunde der Make-up Artists, sondern auch die der Maskenbildner. Denn Narben, Horrrornägel oder Kunstblut dürfen nicht fehlen.
Halloween entstammt der bäuerlichen Tradition eines Erntefestes, dem All Hallows Eve, der im Gälischen Samhain genannt wurde (1). Zu Ehren der Verstorbenen wurden Feuer entzündet. Verkleidet oder geschminkt hat sich damals niemand.
Halloween: Gruseliger Kommerz
Die Immigranten aus Irland und Schottland brachten ihr Brauchtum mit nach Amerika, wo sich dieses Fest sehr verbreitete und im Zuge immer mehr kommerzialisiert wurde (2).
Als meine Schwester vor 15 Jahren in den USA lebte und ich sie besuchte, war die Halloween Welle noch nicht so sehr nach Europa geschwappt. Bei ihr klingelten zu Halloween kleine Prinzessinnen und Monster, die nach Süßigkeiten verlangten. Meine Neffen hatten Gruselmasken, die ich mir ausborgte, um die Tür zu öffnen.
Dann kam die Welle nach Deutschland und meine Mutter fand dieses „Gesumms“ und den Kommerz unerträglich. Die Kinder, die an ihrer Tür „Süßes oder Saures“ verlangten, hat sie eines Besseren belehrt und intensiv zu ihren Kenntnissen befragt. Das war Horror – für die Kinder.
Gruselige Parties und Horror Clowns
Eltern sind also an Halloween, vor allem in anglo-sächsisch dominierten Ländern schwer gefordert, für die Kinder was zu bieten. „Haunted Houses“, Zombie Partys, ultra gefärbte Süßigkeiten oder Getränke sind der Fundus aus dem die Mütter für die Kids auswählen. Einen Kürbis kaufen, um ihn in eine Laterne zu verwandeln, machen die wenigsten. Schade. Heute sind für die etwas Älteren, Halloween Parties üblich, die eher einem Kostümfest gleichen. Auf den medialen Kanälen bieten die Make-up Hersteller gekonnte Grusel-Make-ups an.
*Frightening Face-Off: 10 Halloween Makeup Tutorials*
Wer davon noch nicht genug hat, kann ja ins Kino gehen und die Fortsetzung von „Es“, Pennywise und anderen Horrorclowns gucken (3).
Haunted world
Wenn ich also an die Maske denke, die ich damals anzog, um die Kinder zu erschrecken, braucht es das heute nicht mehr. Ich finde unsere Welt schon gruselig genug: Wenn die USA einen Präsidenten haben, der Wirbelstürme mit Atombomben bekämpfen will, in Brasilien ein Präsident einen Teil der Bevölkerung ausrottet und den Regenwald abbrennt und in Deutschland ein Verkehrsminister sein Amt führt als wäre das ein Teil der Spaßgesellschaft. Dann braucht es keine Masken, denn der Horror ist unter uns angekommen.
Jack-O-Lantern und St. Martin – teilen ist mehr
Halloween war ein Fest, bei dem die Kirche ihre Gläubigen ermunterte, kein Fleisch zu essen. Traditionell gibt es also Äpfel und Kürbisse. Wer nun nicht extra einen Halloween Kürbis kauft, sondern einen Speisekürbis, tut gleich doppelt was. Für sich als Mahlzeit und die ausgehöhlte Schale für die Tiere, die sich nach dem Fest die Überreste schnappen.
Doch mittlerweile kehrt sich die Welle in einigen Gegenden um. Nicht mehr das Fest des Kommerzes steht im Mittelpunkt, sondern der Heilige Stankt Martin mit Nächstenliebe (4). Dafür singen die Kinder Lieder und fordern nicht einfach Süßes. Ich finde, in diesen Zeiten ist dieses die bessere Tradition.
Literaturliste
(1) Wikipedia: Halloween
(2) Deutschlandfunk: Brauch mit Kommerz
(3) Websitefilms: Halloween ist nicht, was es mal war
(4) RP-online: St. Martin
Foto: ©iStock.com/Happycity21
Autor dieses Artikels:
Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu ist promovierte Chemikerin und Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Kosmetika. Sie bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der kosmetischen Industrie mit sowie sieben Jahre freiberufliche Erfahrung in Shanghai, China und Mülheim adR.
Urheberrecht: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu. Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung des A
Dieser Artikel wurde verfasst am 1. Oktober 2019
von Ghita_Yu in der Kategorie Geheimnis Kosmetik
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