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Die Mascara des Grauens

Wie aus XXL binnen Sekunden XXS wurde

Da lag sie nun vor mir auf dem Tisch. Verlockend und sündig zugleich war ihr Anblick. Mir wurde umgehend heiß und kalt, sodass mir der Schweiß auf der Stirn stand und meine Hände unaufhörlich zitterten. Eine ungeheuere und unzähmbare Lust bemächtigte sich meines Körpers und Geistes. Mein Verlangen, ihr pink-schwarzes Outfit zu öffnen, war unstillbar. Außer Kontrolle geraten, packte ich zu und berührte sie überall fordernd und wild. Ekstatisch und befriedigt entglitt mir ein Seufzer, als ich ihr Innerstes bewundern und benutzen konnte. Damit es zu keinen Missverständnissen kommt: Ich beschreibe nur das erste Mal mit der wet n wild XXL Lash in E91832 Carbon Black. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

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Dennoch übertreibe ich in keinster Weise mit den bisherigen Ausführungen zum Testobjekt. Die Mascara ist von der Aufmachung her sehr sexy, weil die Kombination aus Pink und Schwarz genau meinen Geschmacksnerv trifft. Zudem versprechen die positiv konnotierten Signalwörter „XXL“, „thickening“ (verdickend) und „amplifying“ (verlängernd) einen umso verheißungsvolleren Inhalt.

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Kaum geöffnet, ließ mich in der heißen Testphase jedoch der erste Eindruck des Bürstchens stutzig werden. Sogleich drängte sich mir die Frage auf, ob die Bürstengröße im Vergleich zu anderen Volumenmascaras nicht zu unterdurchschnittlich ausgefallen sei.

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Folglich muss die Textur der Flüssigkeit zu Unglaublichen fähig sein. Im Geiste stimmte ich feierlich und mit viel Pathos die Ode „An die Freude“ an und umhüllte meine Wimpern mit dem schwarzen Gold. Allerdings sorgte der erste Auftrag für keinen Begeisterungssturm. Auch der zweite und dritte lösten keinen frenetischen Beifall aus. Das krasse Gegenteil war der Fall.

Plötzlich ertönte der „Trauermarsch“ von Frédéric Chopin und mir war schlagartig zum Weinen zumute. Denn meine Wimpern sahen seit langem nicht mehr so mickrig, verkümmert, fliegenbeinartig verklebt und chaotisch aus. Ferner entlarvte ich die Textur als hemmungslosen Curlkiller (die Benutzung der Wimpernzange entsprach also einer sinnentleerten Beschäftigungstherapie, die ich mir auch hätte sparen können). Ich gebe zu, dass meine Wimpernstruktur suboptimal ist, dennoch hätte ich kein derartig niederschlagendes Ergebnis erwartet.

Dennoch ließ ich mich davon nicht abschrecken. Da ein ungeschriebenes Gesetz unter Kosmetiksüchtigen besagt, dass man Mascaras, die klassische Anfangsschwierigkeiten aufweisen, wie gute Weine reifen lassen soll, habe ich der XXL Lash Mascara nach ca. 1- 2 Wochen ein zweite Chance gegeben. Ich war der Überzeugung, dass sich die noch recht flüssige Konsistenz akklimatisieren müsse, um zur vollen Entfaltung ihrer Fähigkeiten zu gelangen. Ein fataler Irrtum, wie sich im Nachhinein herausstellte. Davon abgesehen, mit wie vielen Schichten ich meine Wimpern bedeckte, der Effekt bliebt unverändert grauenhaft. Weder Verdickung noch Verlängerung waren sichtbar. Zu allem Übel bemerkte ich stattdessen, dass die Mascara nach einigen Stunden des Tragens (allerdings nur im häuslichen Umfeld, weil ich mich damit einfach nicht auf die Straße traute) verwischte und außerdem krümelte.

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[1. nackige Wimpern, 2.-4. Wimpern mit zwei Schichten der wet n wild XXL Lash Mascara]

Wenigstens ließ sie sich ohne böse Überraschungen mithilfe von Abschminkpads entfernen. Seitdem habe ich die XXL Lash nicht mehr angerührt, weil ich zu meinem Bedauern erkennen musste, dass die Signalfarben mit der magischen Anziehungskraft reine Warnfarben sind, die mich höchstwahrscheinlich vor einer weiteren Katastrophe im Mascarabereich bewahren sollten.

Summa summarum wurde aus dem Versprechen ein unerfreulicher Versprecher! Ich wünschte, die Kosmetikindustrie wäre diesbezüglich ehrlicher. Dennoch fragt Ihr Euch sicherlich, ob eine Weiterempfehlung dieser Macara lohnenswert sei. Nur bedingt, meine Lieben! Wenn Ihr bereits über ein optimales Wimpernausgangsmaterial verfügt, dürft Ihr Euch jederzeit auf ein Abenteuer oder Tête-à-tête mit ihr einlassen. Andernfalls Hände weg von der Wölfin im Schafspelz!

Dieser Artikel wurde verfasst
von in der Kategorie Mascara

Dieser Artikel wurde seitdem 2197 mal gelesen.

Resümee dieses Testberichts

XXXXXlässt sich einfach auftragen
XXOOOgibt nicht zu viel oder zu wenig Masse ab
XXXOOFormel trocknet schnell
XOOOOWimpern verkleben nicht
XOOOOFormel ist wischfest

Gesamtwertung: 2,4 von 5,0

3 Antworten zu “Die Mascara des Grauens”

  1. Vitalia

    Danke für die Warnung, die Tarnung des Wolfes wäre damit aufgeflogen! Und hat wieder super Spaß gemacht, deinen Bericht zu lesen 🙂

  2. Mylanqolia

    Heißen Dank, dass du dich tapfer durch den bizarren Testbericht geackert und dabei Spaß gehabt hast!

  3. Sophia

    Dein Bericht ist total toll geschrieben!
    Danke für die Warnung 😀

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