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Glitter: alles nur Bling-Bling?

„Diamonds are a girl‘s best friend“ hauchte Marilyn damals ins Mikrofon, doch gerade sie wusste auch, dass sich Mädels die teuren Brillis meist nicht leisten können. Die preiswertere Variante - die Straßsteinchen - ist häufig auch nicht gerade billig. Zum Einsatz in Kosmetika sind sie also alle nicht geeignet. Was also tun, wenn alle Welt glitzern will?

Glitzer ist mehr als Gold und wird da getragen, wo „schlicht“ einfach nicht mehr angesagt ist: auf dem Roten Teppich, der Mega-Party oder zu Silvester. Es darf funkeln, blitzen, leuchten, glänzen und flimmern oder schimmern, schillern, gleißen, strahlen und blinken oder am besten gleich alles auf einmal. Also nicht nur das Kleid, Täschchen und die Schuhe auch die Fingernägel, der Lidschatten, der Lippenstift und im Haar außer der Spange gerne auch das Haarspray.  Schmuck – braucht man dann eigentlich nicht mehr.

Schöner Schein

Glitzer ist die Illusion von funkelnden Diamanten. Technisch verbirgt sich hinter dem Glitzer eine große Vielfalt, die alle unter die Kategorie der Effektpigmente zusammengefasst werden. Sie unterscheiden sich von den Absorptionspigmenten dadurch, dass sie in der Regel keine oder nur eine schwache Farbe haben und eben Glanz. Glanz kann auf zweierlei Wegen entstehen: durch Spiegelung, in diesem Fall würde man von Metallglanzpigmenten sprechen oder durch Interferenz, Reflektion von Licht an Schichten, entsteht. Den Interferenzeffekt hat sicherlich jede von uns schon mal gesehen, typischerweise ist es die Öllache auf Asphalt, die an den Rändern in allen Farben schillert.

Grober Glitzer oder eleganter Schimmer?

Eines der ältesten Perlglanzpigmente ist das Fischsilber, Guanidin, das aufgrund seiner plättchenförmigen Struktur so glänzt. Allerdings ist es teuer und eignet sich eigentlich nur für den Einsatz in Nagellacken. Ein anderer glänzender Stoff ist Glimmer (INCI: Mica), ein natürlich vorkommendes Silikat. Setzt man diesen in kosmetischen Grundlagen ein, verliert er aber einen großen Teil seiner Strahlkraft. Durch die Beschichtung mit Titandioxid oder Eisenoxid aber erhält man Pigmente mit tollen Effekten. Diese werden in der Regel nach Größen sortiert verkauft, denn je größer, desto stärker wird der Glitzer. Kleinere Effektpigmente liefern „nur“ noch dezenten Schimmer.

Auf die Größe kommt es an

So wie sich die optischen Eigenschaften mit der Größe der Effektpigmente verändern, so beeinflusst diese auch das Hautgefühl. Große Effektpigmente, die durchaus 100 bis 200 μm (das kann man mit bloßem Auge sehen) groß sein können fühlen sich grob und hart an, dagegen werden sie um so seidiger wahrgenommen, je kleiner sie werden. Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, dass wir Partikel, die kleiner als 40 μm sind, nicht einzeln fühlen.
Weiterhin ist Größe auch ein Zulassungsthema, denn die FDA (Federal Drug Administration, USA) hat für den Einsatz am Auge eine Größenbeschränkung von 150 μm festgelegt. Größere Effektpigmente findet man durchaus in Kosmetika, aber eben nicht für den Augenbereich.

Glitzer wie Konfetti

Für die Mega-Glitzereffekte reicht beschichteter Glimmer nicht aus. Hier greift man auf eigentlich ganz banale Produkte zurück: Plastik oder Metall. In die richtige Form geschnitten – Sternchen, Herzen oder anderes – kann es zum Beispiel mit Haargel angewendet werden oder wird einzeln auf Fingernägel geklebt. Diese Teilchen können bis zu einigen Millimetern groß sein und passen somit meist nicht mehr durch die Öffnungen von Spraydosen oder Applikatoren.

Wer es dann doch lieber elegant möchte, appliziert einfach einzelne Glitzersteinchen und hält’s mit Rihanna: „Shine bright like a diamond … we‘re beautiful like diamonds in the sky…“

Foto: ©istockphoto.com/Anglesey

Autor dieses Artikels:
Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu ist promovierte Chemikerin und Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Kosmetika. Sie bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der kosmetischen Industrie mit sowie vier Jahre freiberufliche Erfahrung in Shanghai, China.

Urheberrecht: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu. Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Artikel wurde verfasst am 25. Dezember 2012
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

Dieser Artikel wurde seitdem 3492 mal gelesen.

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