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Antioxidantien: nicht nur gegen Falten gut

In einigen Gegenden dieser Welt werden die Leute ziemlich alt, so locker bis Hundert Jahre und älter und bleiben gesund! Wissenschaftler versuchen herauszufinden, was der Grund für diese gesunde Alterung sein mag und vermuten, dass es wohl nicht nur an den Lebensumständen liegt, sondern auch an einer besonderen Ernährung.

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Coffee to go kennt jeder, sozusagen das Sinnbild unseres hektischen Lebens: Morgens mit dem Kaffee auf der Straße unterwegs, häufig ohne Frühstück, Mittagessen heruntergeschluckt, Zigarette und Schokolade zwischendurch, abends eine Pizza vor dem Fernseher, vielleicht noch ein Glas Wein?

In vino veritas?

Wein, besonders Rotwein steht schon lange im Verdacht, ein ganz besonderes Getränk zu sein. Man spricht vom französischen Paradox: dem Genuss von viel Rotwein, einer geringen Rate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einer vergleichsweise hohen Lebenserwartung. Reicht aber viel Rotwein schon aus, um uns gesund zu machen? Die Schlüsselmoleküle im Rotwein sind sogenannte Polyphenole: pflanzliche Inhaltsstoffe, die als Antioxidantien wirken und somit gut sind gegen Herzinfarkt oder auch Krebs. Polyphenole finden sich nicht nur im Wein, auch im Tee, besonders im grünen Tee, sind sie enthalten.

Das Leben endet immer tödlich

Das hört sich an wie ein Kalauer, beschreibt aber nur das Unumstößliche, denn brisanterweise ist der Stoff, der lebensnotwendig ist auch derjenige, der an unserem Ableben maßgeblich beteiligt ist: Sauerstoff. Sauerstoff kommt als Molekül vor: O2 und ist ein Diradikal, das heißt zwei Elektronen sind ungepaart und somit hochreaktiv. Besonders leicht werden z.B. Doppelbindungen oxidiert, ob die sich nun im teuren Öl oder auf der DNA befinden ist dem Sauerstoff egal. Viele Lebewesen schützen sich deswegen mit Antioxidantien oder haben gute DNA-Reparaturmechanismen entwickelt. Diese Antioxidantien werden nun anstelle anderer Moleküle oxidiert, ihre Wirkung ist um so besser, je länger sie die zerstörerische Kettenreaktion der radikalischen Oxidation aufhalten können. Der chemische Kniff dieser Verbindungen ist es nun, dass sie ein einzelnes Elektron (Radikal) gut stabilisieren können, weil sie ein stabiles System mit sogenannten konjugierten Doppelbindungen haben. Nicht jedes Antioxidans wirkt dabei gleich gut.

Vitamin E und andere Antioxidantien

Wir kennen diese eigentlich schon lange, denn es gibt wohl keine Tagescreme, die nicht damit wirbt, dass Vitamin E (Tocopherol) enthalten ist. Üblicherweise wird in Hautcremes Tocopherol Acetat (Ester des Tocopherols) eingesetzt, das weniger oxidationsempfindlich ist als das Tocopherol selbst. Auf der Haut spalten es die dort ansässigen Enzyme wieder in Tocopherol. Tocopherol wird auch von vielen Öl liefernden Pflanzen synthetisiert und schützt vor dem oxidativen Verderb der ungesättigten Fette, z.B. Oliven- oder Sonnenblumenöl. Aber es geht besser: Das Rot aus den Tomaten – das Lycopene – ist 100 mal effektiver als Tocopherol und Polyphenole sollen es sogar bis auf eine 10000 mal bessere Wirksamkeit in puncto antioxidativem Schutz bringen.
Doch was sollen die auf der Haut? Der oxidative Stress, sei es durch Abgase, Rauchen oder Sonnenlicht, dem wir unsere Haut aussetzen, zerstört auch die keratinischen Fasern, aus denen unsere Haut aufgebaut ist – und das gibt Falten!

Vitamin C – ein ganz besonderer „Saft“

Besonders wirksam gegen Falten ist nun Vitamin C, Ascorbinsäure, die wir aus Zitrusfrüchten kennen.  Außerdem hat es erwiesenermaßen eine gute Wirksamkeit beim Collagenaufbau. Collagen als Bindegewebssubstanz wird ebenfalls von Radikalen angegriffen und das führt dann zu Falten. Vitamin C hat aber einige „Nachteile“: es ist wasserlöslich, was im Prinzip nicht schlecht ist, es aber extrem oxidationsempfindlich macht. Kosmetikprodukte, die viel Vitamin C enthalten, sind deswegen meist wasserfreie Formulierungen (https://www.pinkmelon.de/magazin/geheimnis-kosmetik/uber-das-suchtpotential-von-kosmetika.html). In „normalen“ Cremes wird meist Ascorbyl Palmitate (Fettsäureester der Ascorbinsäure) eingesetzt, das wesentlich stabiler ist, und auf der Haut wird es gespalten – genau wie beim Tocopherol Acetate.

Abwarten und Tee trinken?

Sollten wir nun tatsächlich die sündhaft teure Antifalten Creme kaufen? Ausprobieren schadet jedenfalls nicht. Wer aber mehr gegen Falten, Krebs und Herzinfarkt tun will, der sollte vielleicht den Kaffee ab und zu stehen lassen und lieber Tee trinken. Zum Mittag ausgedehnt mit Freunden speisen, vielleicht ein Glas Rotwein genießen und sich auch an den Japanern ein Beispiel nehmen, die sich mit viel Gemüse und Tofu ernähren, auf Fleisch verzichten und lieber mal Fisch essen. Eine richtige Anti-Falten-Therapie geht also nur von innen und außen. Gute Laune ist sicherlich hilfreich, Miesepeter erkennt man ja sowieso schon an ihren zerknitterten Gesichtszügen. Und wer an all das nicht „glaubt“, kann ja abwarten und Tee trinken.

Foto: ©istockphoto.com/deeepblue

Autor dieses Artikels:
Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu ist promovierte Chemikerin und Expertin auf dem Gebiet der Entwicklung und Produktion von Kosmetika. Sie bringt mehr als 16 Jahre Erfahrung in der kosmetischen Industrie mit sowie vier Jahre freiberufliche Erfahrung in Shanghai, China.

Urheberrecht: Dr. Ghita Lanzendörfer-Yu. Verwendung des Textes nur mit schriftlicher Genehmigung des Autors.

Dieser Artikel wurde verfasst am 13. November 2012
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

Dieser Artikel wurde seitdem 5040 mal gelesen.

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