Jetzt registrieren!
Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

Finde die besten Produkte

Rohstoffe, Interviews und Trash

Wir sind jetzt im vierten Jahr mit der Kolumne „Geheimnis Kosmetik“ und gehen auf den 100. Artikel zu. Auch in diesem Jahr haben wir kosmetische Themen von allen möglichen Seiten angegangen: Rohstoffe, Anwendungen, Kultur, Hilfsmittel wie Verpackungen oder Scheren sowie nicht schwerpunktmäßig in der Kosmetik beheimatete Themen wie Müll, Tattoo oder Gleitmittel.

Melanie: In den letzten Monaten hast Du  viel mehr Themen angeschnitten, die nicht nur zum „Wohlfühlen“ sind. Wie kommst Du darauf?

Ghita: Insgesamt habe ich das Gefühl, dass auch die Verbraucherinnen kritischer auf die Produkte gucken, woher sie kommen und was mit den Resten – sprich Abfall – passiert. Gerade beim Thema Müll war das aber auch eine Häufung von ich sag‘ mal „Zufällen“. Und letztendlich hat ja eine e-Mail von Codecheck den Artikel sozusagen ausgelöst.

Aber dieser Artikel wurde im Vergleich nicht so häufig gelesen…

Dafür aber relativ viel kommentiert. Das heißt für mich: Die, die den Artikel gelesen haben, haben das offenbar sehr bewusst getan und fanden ihn auch hilfreich.
Aber auch bei Euch gab es im vergangenen Jahr doch viele Veränderungen

Stimmt, mein Baby. 🙂

Und Sylvia, die deine Vertretung gemacht hat und wirklich ins kalte Wasser spingen musste. Ich habe sehr gerne mit ihr zusammen gearbeitet und freue mich, dass sie das Pinkmelon Team jetzt dauerhaft verstärkt.

Ja und dann haben wir auch unseren Internetauftritt moderner gestaltet.

Was wirklich gut aussieht.

Und neue Visitenkarten.

Die extrem wichtig sind.

Ghita, du bist ja nicht nur im Internet unterwegs, um deine Kolumne vorzubereiten. Erzähl doch mal von deinen Erfahrungen.

Ich war im April auf der in-cosmetics in Hamburg. Das ist eine der größten Messen für kosmetische Rohstoffe und globale Trends. Ich bin auf großes Interesse bei der Vorstellung meiner Kolumne bei pinkmelon.de gestoßen, weil es nicht üblich ist, dass jemand mit Sachverstand kosmetische Themen journalistisch aufarbeitet. Dennoch, als Journalistin habe ich was Anfragen bei Rohstofflieferanten zu Hintergrundinformationen angeht, echt Schwierigkeiten, weil es eben viel Trash-Journalismus gibt.

Was muss man sich darunter vorstellen?

Einfach jetzt den Fernseher einschalten und gucken was für Features in der Sommerzeit angeboten werden. Es wird wirklich sehr reißerisch – übrigens nicht nur über Kosmetik – berichtet. Und ich kann mich des Eindrucks nicht verwehren, dass es nur um schnelle Aufmerksamkeit geht. Da wird nicht gründlich recherchiert und es soll einfach nur jemand schlecht dastehen.

Können normale Journalisten heutzutage ihr Handwerk nicht mehr?

Das will ich damit nicht sagen. Aber wir haben jetzt ja gerade im öffentlich rechtlichen Bereich Fälle (ZDF), bei denen zu Gunsten einer Einschaltquote Inhalte „verändert“ werden. Damit verspielt man Vertrauen und muss sich nicht wundern, wenn der gesamte Berufsstand dann schief angesehen wird.

Und du leidest unter dieser Tatsache?

Bei meinen Recherchen merke ich das schon. Das sind nicht nur die Rohstoffhersteller, die Journalisten insgesamt den Zugang zu den Daten verwehren, das ist auch bei Interviews klar zu spüren. Z.B. Andrea Lukner, die Tattoo Meisterin, die ich kürzlich getroffen habe, war sehr zurückhaltend als ich das Interview angefragt hatte. Im Gespräch hat sich dann herausgestellt, dass sie schon mal für eine Fernsehsendung interviewt wurde. Ihre Aussage wurde aber so geschnitten, dass das was sie gesagt hat, nicht mehr rüber kam.

Was machst du anders?

Mir geht es im Wesentlichen darum, die Inhalte fachlich richtig darzustellen. Klar, mit einem Augenzwinkern. Das soll aber eher die Leserinnen dazu anhalten, selber noch mal zu reflektieren. Aber mir geht es ganz klar nicht darum irgendeine Firma oder ein Produkt schlecht zu machen. Und ganz ehrlich, im Bereich Kosmetik kann es sich keine Firma erlauben, irgendeinen „Schrott“ zu verkaufen. Da wäre sofort der Verbraucherschutz auf der Matte.

Aber trotzdem gibt es doch Inhaltsstoffe, die als gefährlich gelten: z.B. Parabene oder Aluminiumsalze?

Da gibst du ein wichtiges Stichwort. Wenn wir schon über Trash Journalismus reden, es gibt auch im Bereich der wissenschaftlichen Veröffentlichungen viele Artikel, die – ich sag‘s mal freundlich – mangelhaft sind (www.zeit.de/2014/26/wissenschaftskommunikation-oeffentlichkeit). Ein wesentliches Kriterium für die Richtigkeit von wissenschaftlichen Entdeckungen ist ihre Reproduzierbarkeit. Im Fall von Parabenen und Aluminiumsalzen konnte das Krebs auslösende Potential aber bisher nicht bestätigt werden.

Ich sehe schon, es bleibt spannend. Was kommt denn auf unsere Leser dieses Jahr noch zu?

Natürlich wird es weiterhin „Wohlfühlthemen“ geben. Also auch dieses Jahr noch Haarstyling und Pflege. Ja und auch die Mithilfe der Leser ist gefragt: Im Forum frage ich nach, wieviele Rauf-/Runterbewegungen der Einzelne beim Zähneputzen macht. Es steht also auch Zahnpflege auf meiner Liste. 😉

Es bleibt wirklich spannend. Darauf, dass wir bald den 100. Artikel feiern können!

Foto: ©istockphoto.com/BrianAJackson

Dieser Artikel wurde verfasst am 19. August 2014
von in der Kategorie Geheimnis Kosmetik

Dieser Artikel wurde seitdem 2150 mal gelesen.

Hinterlasse eine Antwort

Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar schreiben zu können.